Das Unglück ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh. Die Züge seien kurz vor Mitternacht im Abstand von nur wenigen Minuten bei der Stadt Harde aus den Schienen gesprungen, sagte ein Bahnsprecher. Insgesamt zehn Wagen kippten um. Dabei seien mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen und rund 40 verletzt worden. 300 Menschen hätten gerettet werden können.
Wagen rutschen in den Fluss
Auf Bildern ist zu sehen, dass Teile eines Zuges vom mehrere Meter hohen Bahndamm rutschten und im Flussbett auf der Seite liegenblieben. Mehrere Passagiere seien zunächst noch in den teils im Wasser liegenden Wagen eingeschlossen gewesen, sagte der Bahnsprecher weiter.
Der Sprecher des Bahnministeriums sagte im indischen Fernsehen, die in entgegengesetzter Richtung fahrenden Züge seien offenbar von einem plötzlichen Anstieg des Hochwasser führenden Flusses Machak erfasst worden. Einer der Züge kam aus der Metropole Mumbai und war auf dem Weg in die Tempelstadt Varanasi. Der andere war in die umgekehrte Richtung unterwegs.
Bahnsystem veraltet
Präsident Pranab Mukherjee sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Behörden ordneten eine Untersuchung an. Indiens Eisenbahnnetz zählt zu den grössten der Welt. Züge sind das wichtigste Verkehrsmittel des Landes für längere Strecken.
Die Bahn ist allerdings unterfinanziert, Unfälle sind sehr häufig. Ein Regierungsbericht von 2012 hatte ergeben, dass jährlich fast 15'000 Menschen bei Zugunglücken in Indien sterben. Die Regierung will das Schienennetz mit umgerechnet 125 Milliarden Euro sanieren.
Monsun macht dem Land zu schaffen
In den vergangenen Wochen waren heftige Monsun-Regen über Indien hinweg gezogen. Bei Überschwemmungen kamen im Westen und Osten des Landes etwa 180 Menschen ums Leben.