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Unrechtmässige EU-Subventionen USA dürfen Strafzölle auf EU-Importe verhängen

  • Schlichter der Welthandelsorganisation (WTO) haben Vergeltungsmassnahmen auf Wareneinfuhren im Wert von 7,5 Milliarden Dollar im Jahr genehmigt.
  • Es ist die höchste Summe, die in der fast 25-jährigen Geschichte der WTO je genehmigt wurde.
  • Eine Berufung gegen den Schlichterspruch ist ausgeschlossen.

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US-Strafzölle und die Rolle der WTO
aus Rendez-vous vom 01.06.2018. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 42 Sekunden.

Die USA planen neue Abgaben auf Flugzeuge und Komponenten der Luftfahrtindustrie, aber auch etliche Käsesorten, Olivenöl, Orangen und Mehl. Deutschland dürfte nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) am stärksten von den neuen Zöllen betroffen sein, mit Exportverlusten von gut zwei Milliarden Euro im Jahr. Die genehmigten Zölle tatsächlich zu verhängen wäre «kurzsichtig und kontraproduktiv», meinte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström.

EU plant Vergeltungszölle

Die Strafzölle dürfen so lange erhoben werden, bis die unterlegene Partei – hier die EU – die beanstandeten Handelsverzerrungen beseitigt hat. Die EU sagt, das sei längst geschehen. Auf ihren Antrag prüfen von der WTO berufene Handelsexperten dies bereits. Für ihre Beurteilung gibt es noch keinen Termin.

Die EU will ihrerseits milliardenhohe Vergeltungszölle gegen die USA verhängen, darunter sowohl auf Flugzeugkomponenten als auch auf zum Beispiel Tomatenketchup und Spielkonsolen. Dabei bezieht sie sich auf ein anderes WTO-Urteil, das rechtswidrige US-Subventionen für den Airbus-Konkurrenten Boeing festgestellt hatte. In dem Fall steht der Schlichterspruch über die Höhe der Summe aber noch aus.

Jahrzehntelanger Konkurenzkampf

Die beiden grössten Flugzeughersteller der Welt, Airbus und Boeing, liefern sich seit Jahrzehnten einen erbitterten Konkurrenzkampf. Die USA und die EU haben sich dabei gegenseitig Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen und ihre Klagen jeweils durch sämtliche Instanzen bei der WTO gezogen.

Malmström mahnte, gegenseitig Strafzölle zu verhängen schädige lediglich Unternehmen, Bürger, den Welthandel und die Luftfahrtindustrie. Sie appellierte an die USA, gemeinsam eine Lösung ohne Strafzölle zu finden.

Airbus warnte vor Unsicherheit und Störungen in der Weltwirtschaft, sollten die USA Zölle auf Flugzeuge oder Flugzeugkomponenten erheben. «Die negativen Auswirkungen dieser Zölle lassen sich nur verhindern, wenn die Vereinigten Staaten und die EU diesen langjährigen Streit im Rahmen einer Verhandlungslösung beilegen», teilte das Unternehmen mit.

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