Der Militäreinsatz der USA im Kampf gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) im Irak ist grösser als bislang bekannt. Das Pentagon räumte ein, dass rund 200 US-Marineinfanteristen mit schwerer Artillerie im Nordirak im Einsatz seien.
Die Stationierung liess sich nicht mehr verbergen, nachdem ein Soldat der Einheit am Wochenende getötet worden war. US-Präsident Barack Obama bestätigte am Rande seines Besuches in Kuba, dass am Samstag ein Unteroffizier bei einem Raketenangriff des IS ums Leben gekommen sei.
Direkt im Kampfgeschehen involvierte Soldaten
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums war die Artillerie-Stellung vor zwei Wochen in der Nähe der nordirakischen Stadt Machmur eingerichtet worden. Die Einheit unterstütze mehrere tausend irakische Soldaten, die in dem Gebiet gegen die sunnitischen Terrorbanden kämpften. Laut Pentagon handelt es sich um die erste Artillerie-Stellung der US-Armee in dem Konfliktgebiet.
Die USA fliegen seit dem Sommer 2014 an der Spitze einer internationalen Koalition Luftangriffe auf mutmassliche IS-Ziele in Syrien und im Irak. Für den Kampf am Boden setzt Washington dagegen auf verbündete syrische Rebellen, kurdische Verbände und die irakische Armee, die mit Waffenlieferungen und Militärausbildern unterstützt werden.
Zwar sind zunehmend auch US-Spezialkräfte präsent, um die verbündeten Einheiten an der Front zu beraten und Kommandoeinsätze gegen IS-Anführer auszuführen. Einen gross angelegten Einsatz von Bodentruppen lehnt Obama aber ab. Mit der Artillerie-Stellung im Nordirak greifen die USA nun aber direkt in das Kampfgeschehen am Boden ein.