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Bericht UNO-Sanktionskomitee zu Nordkorea
Aus Rendez-vous vom 15.03.2018. Bild: Keyston
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Verbotene Lieferungen Chemiewaffen für Assad aus Pjöngjang

Das syrische Regime produziert laut der UNO verbotene Chemiewaffen. Materialien dazu erhält Assad offenbar von Nordkorea.

Eine der besten Quellen über illegale Handelsaktivitäten Nordkoreas ist die Expertengruppe des UNO-Sanktionskomitees. Die nächste Ausgabe ihres Berichts wird demnächst publik. Ein brisantes Kapitel ist bereits durchgesickert: jenes über verbotene Lieferungen von Nordkorea an Syrien.

Heather Nauert, die Sprecherin des US-Aussenministeriums, betont zwar, der Bericht sei noch vertraulich. Sie bestätigt aber, der Report belege, was die USA seit längerem irritiere.

Nordkoreanische Waffenexperten in Syrien

Im UNO-Papier ist die Rede von mehr als vierzig nordkoreanischen Schiffsladungen mit Material zur Waffenherstellung. Ein Grossteil der Lieferungen sei für Syriens Zentrum für wissenschaftliche Studien und Forschung bestimmt gewesen.

Tatsächlich geht es aber um die Entwicklung von Waffen. Von Raketen, aber auch von chemischen und vermutlich gar atomaren Waffen. Laut dem Bericht sollen auch nordkoreanische Waffenexperten in Syrien gesichtet worden sein.

Nordkorea verkauft Waffen bereitwillig. Wer dafür bezahlt, kriegt sie.
Autor: Lindsey Graham US-Senator der Republikaner

Der republikanische US-Senator Lindsey Graham, einer der einflussreichsten Aussenpolitiker, sagte im rechtslastigen Fernsehsender FoxNews: «Eines der grössten Probleme bei der nordkoreanischen Aufrüstung mit Massenvernichtungswaffen und Raketen besteht darin, dass Pjöngjang diese Waffen bereitwillig verkauft. Wer immer dafür bezahlt, kriegt sie.»

Kim lässt sich von einem uniformierten Militär etwas vorführen.
Legende: Waffen für Syrien: Nordkoreas Machthaber Kim jong-un in einer Chemiefrabrik. Reuters

Dass sogar das Assad-Regime in Syrien von Nordkorea beliefert werde, zeige die Skrupellosigkeit der Machthaber in Pjöngjang, betont US-Sprecherin Nauert ihrerseits. Und der pensionierte amerikanische General Jack Keane meinte in einem Fernsehinterview, das Kim-Regime wäre wohl sogar bereit, al-Kaida oder die Terrormiliz IS mit A-, B- oder C-Waffen zu beliefern.

Devisen in Milliardenhöhe für das Kim-Regime

Mit dem Waffenexport verschafft sich Pjöngjang laut Schätzungen jährlich Deviseneinnahmen in mehrfacher Milliardenhöhe. Dieses Geld steckt das Land wiederum in die eigene Aufrüstung.

Tatsächlich verfügt Nordkorea heute über das weltweit grösste C-Waffenarsenal. Denn praktisch alle anderen Länder haben ihre Bestände an diesen verbotenen Waffen vernichtet – so auch Russland. Andere Staaten stehen kurz vor deren vollständiger Vernichtung – so etwa die USA.

Syrien-Nordkorea: Alte Geschäftspartner

Schon vor gut einem Jahrzehnt hatten Nordkorea und Syrien zusammengearbeitet, damals im nuklearen Bereich. Syrien wollte mit nordkoreanischer Hilfe ein eigenes Atomprogramm aufbauen. Entsprechende Atomanlagen in Syrien wurden aber im Herbst 2007 von der israelischen Luftwaffe zerstört.

Der Wiederaufbau der syrischen Kapazitäten zur C-Waffenproduktion ist um so gravierender, als Damaskus mehrfach bewiesen hat, dass es bereit ist, diese geächteten Terrorwaffen tatsächlich einzusetzen.

Guterres fordert Konsequenzen

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UNO-Generalsekretär Antonio Guterres will weitere mögliche Giftgaseinsätze Assads nicht mehr hinehmen: Sollte in einem weiteren Fall bewiesen werden, dass die syrische Regierung chemische Waffen einsetze, dann müssten die Verantwortlichen von der Internationalen Gemeinschaft zur Rechenschaft gezogen werden, forderte er.

Assad sprich von einem «Lügengebäude des Westens»

Unverdrossen widersprechen jedoch die beiden direktbeteiligten Länder den UNO-Erkenntnissen. Im nordkoreanischen Fernsehen wird behauptet, man besitze ja selber gar keine C-Waffen. Und der syrische Präsident Baschar al-Assad erklärte vor arabischen Journalisten, das seien alles lediglich Behauptungen: «Sie passen exakt zum Lügengebäude, das der Westen rund um Syrien errichtet hat.»

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