Zum Inhalt springen

Header

Fahndung nach drittem Flughafenattentäter geht weiter
Aus Tagesschau am Vorabend vom 28.03.2016.
Inhalt

International Verhafteter scheint nicht der gesuchte «Mann mit Hut» zu sein

Sechs Tage nach den Anschlägen in Brüssel haben die Ermittler den Verdächtigen Fayçal C. wieder freigelassen. Sie waren zunächst davon ausgegangen, mit ihm den dritten Attentäter vom Flughafen Brüssel verhaftet zu haben. Nun wird wieder nach dem «Mann mit Hut» gefahndet.

Vor Ostern hatte die belgische Polizei in Brüssel Fayçal C. verhaftet. Die Ermittler waren davon ausgeganen, damit jenes Mannes habhaft geworden zu sein, den Bilder von Überwachungskameras neben den Selbstmordattentätern Ibrahim El Bakraoui und Najim Laachraoui zeigen. Am Samstag noch der «terroristischen Morde», beschuldigt, wurde Fayçal C. heute jedoch mangels Beweisen wieder freigelassen.

«Die Indizien, die zu seiner Verhaftung geführt hatten, konnten durch die Ermittlungen nicht gestützt werden», sagte ein Sprecher der Brüsseler Staatsanwaltschaft. In der Wohnung des Verdächtigen seien weder Waffen noch Sprengstoff gefunden worden.

Die Behörden baten erneut um Hinweise zum «Mann mit Hut», der auf dem Fahndungsfoto einen Gepäckwagen schiebt. Er wird verdächtigt, einen Koffer mit einem dritten Sprengsatz am Flughafen zurückgelassen zu haben, währenddem sich seine beiden Komplizen in die Luft sprengten.

Verhaftungen in Belgien, Italien und den Niederlanden

Auch nach der Freilassung von Fayçal C. sitzt in Brüssel rund ein halbes Dutzend Männer unter Terror-Verdacht in Untersuchungshaft. In und um Brüssel durchsuchte die Polizei am Wochenende zahlreiche Gebäude. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft beschuldigte drei weitere Personen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Gruppe.

Auch europaweit gerieten über Ostern weitere Terrorverdächtige ins Visier der Ermittler. In Italien wurde Medienberichten zufolge ein Algerier festgenommen, der Pässe für Extremisten gefälscht haben soll, die mit den Anschlägen in Verbindung
gebracht werden. Am Sonntag nahm eine niederländische Anti-Terror-Einheit in Rotterdam einen 32-jährigen Franzosen fest. Er wird von der französischen Justiz verdächtigt, an der Vorbereitung eines Anschlags in Frankreich beteiligt zu sein.

28 von 35 Opfern identifiziert

Derweil bleibt die Zahl der tatsächlichen Opfer der Anschläge vom vergangenen Dienstag weiter unklar. Der Informationsfluss innerhalb der verschiedenen belgischen Behördenstellen sowie deren Kommunikation hatte zuletzt für grosse Verwirrung gesorgt. Offiziell als bestätigt gelten derzeit 35 Todesopfer. Auch diese Zahl sei jedoch «definitiv provisorisch», sagte heute eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Brüssel. Viele Leichenteile hätten noch nicht bestimmt und zugeordnet werden können.

28 Anschlagsopfer sind mittlerweile jedoch identifiziert. Sie stammen aus Belgien, den USA, den Niederlanden, Schweden, Deutschland, Frankreich, China, Italien und Grossbritannien.

Brüsseler Terror-Ermittlungen: Was man weiss

Drei der mutmasslichen Terroristen sind identifiziert: Najim Laachraoui (24) und Ibrahim El Bakraoui (29) haben sich am Flughafen in die Luft gesprengt, dessen Bruder Khalid (27) in der Metro-Station Maelbeek.
35 Menschen kamen bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in der U-Bahn ums Leben, vier von ihnen starben im Spital. Hinzu kommen die drei Selbstmordattentäter.
28 Tote wurden bereits identifiziert. 15 von ihnen wurden Opfer der Explosionen am Flughafen, 13 des Anschlags bei der Metrostation Maelbeek. 16 der bekannten Totdesopfer waren Belgier, 12 kamen aus insgesamt 8 verschiedenen anderen Ländern: Den USA, den Niederlanden, Schweden, Deutschland, Frankreich, China, Italien und Grossbritannien.

Brüsseler Terror-Ermittlungen: Was man nicht weiss

Gesucht wird noch der dritte Attentäter vom Flughafen, der «Mann mit dem Hut». Er ist auf dem Bild einer Flughafen-Überwachungskamera auf der rechten Seite zu sehen. Fayçal C, der vor Ostern unter dem Verdacht, der dritte Mann zu sein, verhaftet worden war, wurde mittlerweile wieder auf freien Fuss gesetzt.
Laut belgischen Medien soll ein zweiter Mann an dem Metro-Anschlag beteiligt gewesen sein. Hierzu haben sich die Ermittler noch nicht geäussert.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel