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International Wahlschlappe für Sri Lankas Machthaber Rajapaksa

Faustdicke Überraschung bei der Präsidentenwahl von Sri Lanka: Der seit zehn Jahren regierende Amtsinhaber hat die Wahlen verloren. Mahinda Rajapaksa räumte die Niederlage nach Angaben seines Sprechers ein. Wahlsieger ist der bisherige Gesundheitsminister Maithripala Sirisena.

«Der Präsident hat denjenigen, die ihn unterstützt haben, gedankt und gesagt, dass er die Entscheidung des Volkes akzeptiert», sagte Mahinda Rajapaksas Sprecher, noch bevor das Ergebnis der Präsidentschaftswahl offiziell vorlag.

Audio
SRF-Korrespondentin Karin Wenger: «Eingeständnis der Niederlage ist überraschend»
aus HeuteMorgen vom 09.01.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 18 Sekunden.

Der Papst wird in Kürze erwartet

Der 63-jährige Sirisena sollte nach Medienberichten noch heute Freitag vereidigt werden. Er hatte die wachsende Machtfülle Rajapaksas kritisiert und demokratische Reformen angekündigt. Einer seiner ersten grossen Auftritte dürfte die Begrüssung von Papst Franziskus sein. Dieser wird am Dienstag in Colombo erwartet.

Die Stimmenauszählung war einen Tag nach dem Wahlgang noch im Gange. Nach Angaben von Fernsehsendern lag Sirisena nach vorläufigen Ergebnissen mit 53 Prozent der Stimmen vor Rajapaksa mit 46 Prozent. Mehrere weitere Kandidaten hatten sich aufstellen lassen.

Kehrtwende im November

Sirisena war jahrelang ein enger Mitarbeiter Rajapaksas. Im November brach er überraschend mit seinem Chef, um bei den Wahlen gegen ihn anzutreten. Rajapaksa wertete dies als schweren Vertrauensbruch. Rajapaksa war als Favorit in die Wahl gegangen. Er hatte stets grossen Rückhalt in der Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen.

Sirisena
Legende: Wahlsieger Sirisena hat Reformen und mehr Demokratie im Inselstaat versprochen. Keystone

Dreiviertel der 20 Millionen Einwohner des Inselstaates sind Singhalesen. Sie halten Rajapaksa zugute, dass er den jahrzehntelangen Bürgerkrieg gegen tamilische Rebellen 2009 beendete und die Wirtschaft ankurbelte. Forderungen nach einer internationalen Untersuchung möglicher Menschenrechtsverletzungen beim Militäreinsatz gegen die Rebellenorganisation der Tamilen (LTTE) lehnte er stets ab.

Sirisena hat versprochen, das Parlament zu stärken und die Macht zu dezentralisieren. Er unterstützt die Forderungen nach einer internationalen Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen.

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