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Polizei und Helfer versorgen die vielen Flüchtlinge am Grenzübergang Nickeldorf.
Legende: Polizei und Helfer versorgen die vielen Flüchtlinge am Grenzübergang Nickeldorf. Reuters
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International Zehntausende Flüchtlinge drängen nach Österreich

Auf der Balkanroute sind mehrere Zehntausend Menschen unterwegs in den Westen. Kroatien bringt zahlreiche Flüchtlinge nach Ungarn, Ungarn gibt sie weiter an Österreich. Vor allem von dort sind seit Samstag 22'000 Menschen in Österreich eingetroffen. Die Ereignisse im Überblick.

  • Österreich meldet seit Samstag 22'000 Neuankömmlinge
  • Alleine von Sonntagmorgen bis zum frühen Nachmittag sind 10'700 Menschen angekommen
  • Das Nicht-Schengen-Land Kroatien bringt einen Teil der Flüchtlinge direkt an Ungarns Grenze
  • Ungarn bringt diese dann an die österreichische Grenze
  • EU will nun auch Flüchtlinge aus Kroatien und Slowenien umverteilen
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Dramatische Szenen in Österreich, Ungarn, Kroatien, Slowenien
Aus Tagesschau vom 20.09.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 29 Sekunden.

Tausende kommen in Österreich an

In Österreich sind am Wochenende erneut Zehntausende Flüchtlinge eingetroffen. Von Samstagfrüh bis Sonntagmittag strömten nach Polizeiangaben über 22'000 Menschen vor allem aus Ungarn in die Alpenrepublik. Am Sonntag kamen bis zum frühen Nachmittag 10'700 Menschen im Burgenland an.

Die österreichische Polizei verweigerte Flüchtlingen vorübergehend die Einreise aus Slowenien. Etwa 100 Menschen versuchten am Grenzübergang Spielberg erfolglos nach Österreich zu gelangen. Laut Polizei hatten sie weder Asylersuchen vorgebracht noch Reisedokumente vorgewiesen.

Unvermindert ist zudem der Druck auf den Grenzübergang Nickelsdorf zu Ungarn. sitzen derzeit 7000 Flüchtlinge fest, weil die Einsatzkräfte Mühe haben, sie mit Bussen und Zügen weiter zu transportieren.

Die in Nickelsdorf festsitzenden Menschen waren zumeist zu Fuss über die Grenze aus Ungarn gekommen.

Angesichts des neuen Flüchtlingsandrangs hatte Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Vortag harte Massnahmen angekündigt. Menschen, die nach der Durchreise durch Kroatien oder Slowenien erst in Österreich um Asyl bitten, würden wieder zurück gebracht.

Das ist keine Schutzsuche mehr, sondern Asyl-Optimierung
Autor: Johanna Mikl-LeitnerInnenministerin Österreich

Sie habe kein Verständnis dafür, dass am Balkan kaum Asylanträge gestellt werden, denn es handle sich um sichere Länder.

Grund für den neuen Ansturm ist die ungarische Kehrtwende, viele Flüchtlinge nun doch nicht mehr zu registrieren und sie stattdessen von seiner Südgrenze direkt an die Grenze zu Österreich zu bringen.

Kroatien bleibt dabei

Kroatien will auch weiter Flüchtlinge an die ungarische Grenze bringen. Kroatiens Premier Zoran Milanovic sagte in Beli Manastir, an der Grenze zu Ungarn, Kroatien zwinge Ungarn, die Menschen aufzunehmen – und werde dies auch künftig tun.

Der kroatische Innenminister sagte am Samstag, seit Mittwoch seien rund 20'700 Flüchtlinge von Serbien nach Kroatien gelangt – nachdem Ungarn seine Grenze zu Serbien abgeriegelt hatte. Die meisten Menschen kämen über den Grenzübergang Tovarnik. Bis am Samstagvormittag hätten die Behörden bis zu 8000 Menschen wieder aus Kroatien ausreisen lassen.

EU arbeitet an Umsiedlungsplan

Laut einem Zeitungsbericht plant die EU nun auch die Umsiedlung von Flüchtlingen aus Kroatien und Slowenien. Die EU-Kommission und die luxemburgische Ratspräsidentschaft arbeiteten an einem entsprechenden Plan, meldete die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» unter Berufung auf einen Entwurf für das Krisentreffen der EU-Innenminister am Dienstag.

Bisher waren Notumsiedlungen von weiteren 120'000 Flüchtlingen geplant, die sich derzeit in Ungarn, Griechenland und Italien befinden. Formell beschlossen ist derzeit lediglich ein Plan zur EU-internen Umverteilung von 40'000 Migranten.

Dramatische Szenen im Meer

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Flüchtlinge sitzen in einem völlig überfüllten Gummiboot im Mittelmeer. (reuters)
Legende: reuters

Vor der türkischen Küste rammte am Sonntag ein Handelsschiff ein Schlauchboot mit Flüchtlingen. Mindestens 13 ertranken, darunter vier Kinder. Zuvor konnten am Samstag bei 20 Rettungseinsätzen vor der Küste Libyens mehr als 4300 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht werden. Die meisten Menschen stammen aus dem Sudan, Eritrea, Somalia und Syrien.

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