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Panorama AirAsia-Unglück: Alarmtöne im Cockpit

Die Spekulationen um den Absturz einer AirAsia-Maschine haben neue Nahrung erhalten. Demnach hat sich die Maschine in einem rasanten Steigflug befunden. Experten ziehen deshalb Parallelen zu dem Air-France-Absturz von 2009.

Schrille Alarmsignale im Cockpit haben die offenbar verzweifelt gegen die nahende Katastrophe ankämpfenden Piloten der AirAsia-Maschine vor einem Absturz gewarnt. In den Aufnahmen des Stimmrekorders seien mehrere Warnsignale zu hören, darunter auch die Warnung vor einem drohenden Strömungsabriss, sagte ein Ermittler.

«Die Alarmsignale haben gekreischt, während die Piloten im Hintergrund alles zur Rettung versuchten», sagte der Ermittler vom Verkehrssicherheitskomitee über die dramatischen Ereignisse vom 28. Dezember. Zeitweise seien die Warntöne verstummt. Generell seien die Stimmen der Piloten in dem Getöse aber untergegangen.

Pilotenfehler oder Defekt?

Bereits am Dienstag hatte der indonesische Verkehrsminister Ignasius Jonan davon gesprochen, dass sich die AirAsia-Maschine kurz vor ihrem Absturz in einem ungewöhnlich rasanten Steigflug befunden habe, wie er selbst bei Kampfflugzeugen selten vorkomme. Dann sei es offenbar zu einem Strömungsabriss gekommen.

Einen Anschlag als mögliche Absturzursache hatten die Ermittler zuvor bereits ausgeschlossen. Sie gehen inzwischen einem möglichen Pilotenfehler oder einem technischen Defekt als wahrscheinlichsten Absturzursachen nach.

Parallelen zu Air-France-Absturz 2009

Luftfahrtexperten zogen Vergleiche zum Absturz einer Air-France-Maschine über dem Atlantik Mitte 2009. «Die Ähnlichkeiten sind ziemlich auffällig», sagte Daniel Tsang, Gründer der in Hongkong ansässigen Beratungsfirma Aspire Aviation.

Flug AF447 war am 1. Juni 2009 auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris mit 228 Flugzeuginsassen abgestürzt. Es gab keine Überlebenden. In der Region herrschte zum Unglückszeitpunkt Unwetter. Dem Abschlussbericht der Unfallermittler zufolge vereisten in 11'000 Metern Höhe die Geschwindigkeitssensoren des A330 und machten damit eine Geschwindigkeitsmessung unmöglich.

Die beiden Ko-Piloten von Flug AF447 richteten sich deshalb nach den offenbar falschen Anweisungen der Bordgeräte. Das Ergebnis: Die Maschine schwankte um bis zu 40 Grad hin und her und stürzte dann praktisch wie ein Stein ins Meer.

Endgültige Absturzursache weiter unklar

Tom Ballantyne vom Luftfahrtmagazin «Orient Aviation» nannte den rasanten Steigflug der AirAsia-Maschine «ganz einfach phänomenal». Er könne sich nicht erinnern, «etwas derart Bemerkenswertes schon einmal gehört zu haben».

Ein Wetterphänomen – etwa eine «beispiellose Gewitterzelle» – als Ursache könne nicht ausgeschlossen werden, wenn es auch eher seltsam sei. Es sei «möglich», dass das Flugzeug wie in einem Kaminzug von einem Luftstrom erfasst worden sei, der es «um tausende Fuss aufsteigen liess».

Zugleich wiesen die Experten aber darauf hin, dass es auch bei allen Ähnlichkeiten der Unfälle für eine endgültige Bewertung zu früh sei.

Noch nicht alle Opfer geborgen

Zur Zeit des Absturzes der AirAsia-Maschine am 28. Dezember herrschte auf der Flugroute Sturm. Das schlechte Wetter wurde von der indonesischen Wetterbehörde als ein möglicher Faktor ins Feld geführt – obwohl andere Flugzeuge die Region problemlos passierten.

Nach Angaben der indonesischen Behörden bat der Pilot die Flugsicherung darum, in grössere Höhe aufsteigen zu dürfen. Wegen starken Flugverkehrs erhielt er zunächst keine Erlaubnis. Kurze Zeit darauf brach der Kontakt zum Cockpit ab.

Der AirAsia-Airbus mit der Flugnummer QZ8501 war auf dem Weg von Surabaya auf der Insel Java nach Singapur mit 162 Menschen an Bord abgestürzt. Bislang wurden 53 Leichen geborgen. Experten vermuten, dass sich die meisten Opfer noch in der Passagierkabine befinden. Diese wurde zwar inzwischen gesichtet, konnte wegen der rauen See aber noch nicht geborgen werden.

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