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Panorama Android 8 «Oreo»: Dieses Update ist eine kleine Revolution

Mit viel Brimborium wird Apple heute Abend das neuste iOS vorstellen und Android die Show stehlen. Dabei brachte Google vor kurzem ebenfalls eine neue Version heraus: «Oreo». Das wichtigste Update in der Geschichte von Android soll mehr Sicherheit bringen und schnellere Aktualisierungen für alle.

Googles Handy-Betriebssystem Android hat ein Problem: Fragmentierung. Dutzende verschiedene Versionen sind im Einsatz, teilweise auch uralte.

Eine Erhebung von Google kommt zum Schluss, dass immer noch fast ein Drittel der Benutzer Android Lollipop installiert hat, die Android-Version mit einer Fünf vornedran. Das Betriebssystem ist drei Jahre alt – bei Smartphones ist das eine Ewigkeit.

Tabelle mit der Verbreitung der Android-Versionen von developer.android.com
Legende: Neuste Android-Versionen brauchen lange, bis sie auf einer Mehrheit der Geräte installiert sind. developer.android.com

Das bis vor kurzem aktuellste Android 7 nutzen heute nur gerade 13,5 Prozent der Android-Anwender. Zum Vergleich: Das Pendant von Apple – iOS 10 – ist momentan bei 89% der iPhone-Besitzer im Einsatz. Das ist eine eklatante Diskrepanz!

Der Grund: Anders als beim iPhone gibt es im Android-Universum dutzende Hersteller, die hunderte verschiedener Modelle auf den Markt werfen mit unterschiedlichen Bildschirmgrössen und Prozessorleistungen. Damit Android auf ihren Geräten läuft, passen die meisten Hersteller das Betriebssystem an ihre Bedürfnisse an.

Resultat: Wenn Google Updates herausbringt, müssen die Entwickler jedes mal ihre eigene Android-Version anpassen. Dementsprechend lange dauert es bei vielen Herstellern, bis ihre Kunden ein Update erhalten. Da Google die Hersteller nicht dazu zwingen kann, geschieht dies oft auch gar nie – und Smartphone-Besitzer bleiben auf einer alten Android-Version sitzen. Bezüglich Sicherheit ist dieser Zustand mehr als heikel.

Mit der neusten Android-Version «Oreo» geht Google den Missstand nun an.

Süsseres Leben für die Entwickler

«Oreo» wird es den Geräteherstellern einfacher machen, schnell Updates anzubieten, weil es eine neue Ebene zwischen Hardware-Treibern und Betriebssystem eingebaut hat, das sogenannte «Vendor Interface».

«Oreo»-Kekse, zwei dunkle Schoko-Scheiben mit einer weissen Füllung dazwischen.
Legende: Guetzli-Tradition bei den Android-Namen: «Oreo» sind amerikanische Kekse, die 1912 erstmals auf den Markt kamen. Wikipedia

Neu müssen die Hersteller der Smartphones ihre Treibersammlung für ein Handymodell nur noch einmal zusammenbauen und können sie bei einem Android-Update dann unverändert lassen. Das vereinfacht den Programmierungsaufwand für die Hersteller und lässt hoffen, dass sie Updates in Zukunft schneller gebacken kriegen und diese schneller auf allen Geräten landen.

Allerdings muss immer noch jeder einzelne Hersteller die Updates bereitstellen; will einer nicht, müssen sich die Kunden nach wie vor mit alten Versionen zufriedengeben. Direkt von Google gelieferte Sicherheits-Patches, die ein Nutzer wie etwa bei Windows selbst einspielen kann, werden auch mit Android «Oreo» nicht Wirklichkeit.

Virenscanner: Jetzt eingebaut

Was «Oreo» aber auf alle Smartphones bringt, ist der Virenscanner «Play Protect». Die Apps im Play Store scannt Google schon lange auf Schädlinge, nun kommt der Scanner auch auf jedes Gerät. Er überprüft auf Wunsch alle installierten Apps.

Android wird also sicherer. Dazu beitragen werden auch schnellere Aktualisierungen, die nun möglich werden und Android in diesem Bereich iOS-ähnlicher machen.

Ziemlich fragmentiert wird das Betriebssystem aber in den nächsten Jahren wohl immer noch bleiben. Wenn auch mit abnehmender Tendenz. Ein Schritt in die richtige Richtung.

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