Reporter ohne Grenzen hat in diesem Jahr erstmals auch Hersteller von Überwachungssoftware zu «Feinden des Internets» erklärt. Die Firmen entwickelten Produkte, die autoritäre Regimes zur Verletzung von Menschenrechten und der Informationsfreiheit nutzten, lautet der Vorwurf der Journalisten-Vereinigung.
«Digitale Waffen»
Repressive Staaten wie Syrien oder Bahrain könnten mit Hilfe der Programme Bürgerrechtler, Blogger und Journalisten ausspionieren. Die Software werde auf Computern und Handys installiert, beispielsweise über verseuchte E-Mail-Anhänge. Die Vorwürfe beruhen auf Recherchen von Reporter ohne Grenzen sowie Hinweisen von Aktivisten und Partnerorganisationen in betroffenen Ländern.
Zwar könne auch die Polizei von solchen Softwares profitieren. Doch in der Hand autoritärer Regimes würden sie zu «digitalen Waffen».
In der Vergangenheit wurden vor allem repressive Staaten als «Feinde des Internets» gegeisselt. Sie beschränkten die Informationsfreiheit massiv, heisst es im Bericht anlässlich des Welttages der Internetzensur.
Top Five der Staaten und Firmen 2012
Staaten | Bahrain | China | Iran | Syrien | Vietnam |
Firmen | Gamma | Trovicor | Hacking Team | Amesys | Blue Coat |