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Neu designte Bergbahnen sind im Trend
Aus 10 vor 10 vom 18.08.2017.
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Ganz schön schräg Eine Bergbahn mit «Wursträdli» als Markenzeichen

Die 84-jährige Stoosbahn braucht einen Ersatz. Das neue futuristisch anmutende Fahrzeug fährt mit 110 Prozent Steigung so steil wie noch keine Standseilbahn zuvor.

Wer bis anhin von einer «Standseilbahn» sprach, der meinte eine schräg gebaute Schienenbahn, welche stets etwa in derselben Neigung einen Berg erklimmt. Diese Definition ist ab heute passé.

Die Standseilbahn Schwyz-Stoos, welche am 17. Dezember eröffnet wird, fährt eben und zugleich extrem schräg. Bis zu 47,7 Grad schräg liegt das Trassee im extrem steilen Gelände. Doch schlecht wird es dabei niemanden, denn die vier Personenkabinen werden durch eine hydraulische Steuerung immer waagrecht gehalten.

«Dass wir nun weltweit eine Rekordbahn bauen, hat nichts mit Kalkül zu tun», meint Bruno Lifart, der Neubau-Projektleiter bei den Stoosbahnen. Es sei zwar von Vorteil, mit dieser Eigenschaft von sich reden zu machen, aber Sachzwänge und Vorschriften hätten den Ausschlag zu dieser Pilotbahn gegeben.

Einerseits war die ursprünglich geplante Gondelbahn in der Fluglinie des benachbarten Schiessstandes. Für die Sicherungsanlagen hätte man vier bis fünf Millionen in die Hand nehmen müssen.

Und auch eine Modernisierung der alten Bahn kam nicht in Frage: «Eine neue Bahn auf dem alten Trassee hätte eine Spurverbreiterung nötig gemacht. Während zwei Jahren wäre die Bahn bei der Erneuerung ausser Betrieb gewesen. Unmöglich für die 150 Einwohner auf dem Stoos und für den Bahnbetrieb ein finanzielles Fiasko», ergänzt Lifart. Fünfzehn verschiedene Bahntypen und Varianten habe man geprüft, bis dieser Bahntyp feststand. Mit einer Bahn auf einem neuen Trassee sind diese Probleme jetzt gelöst.

Zudem wird die Verbindung vom Tal auf den Stoos nun doppelt so schnell. Die 743 Meter Höhendifferenz sind nun in rund vier Minuten zu schaffen. Die neue Bahn mit den vier «Wursträdli» flitzt mit bis zu zehn Metern pro Sekunde und Steigungen von null bis 110 Prozent durch drei Tunnels in die Höhe und hinunter.

52 Millionen kostet die Weltneuheit

Ein- und ausgestiegen wird so flach wie bei einem SBB-Zug. Doch diese Weltneuheit hat auch seinen Preis: Der Neubau kostet rund 52 Millionen Franken. Und es könnte noch teurer werden: Die Bahnbetreiberin und die Arbeitsgemeinschaft stehen miteinander nämlich im Clinch, weil der Bau volle zwei Jahre länger als abgemacht gedauert hat.

Jetzt stellen beide Seiten finanzielle Forderungen. Noch ist unklar, ob ein aussergerichtlicher Vergleich möglich wird. So oder so – offiziell eröffnet werden soll die steilste Personen-Standseilbahn der Welt am 17. Dezember 2017, rechtzeitig zur nächsten Skisaison.

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