Eine vom Hals an gelähmte Frau in den USA kann wieder greifen: Ihr sind zwei Mikroelektroden ins motorische Zentrum des Gehirns gepflanzt worden, die mit einem Roboterarm verbunden sind.
Der Arm mit Hand und voll beweglichen Fingern übersetzt die Nervenimpulse auf eine neue Art, wie das Team um Andrew Schwartz von der Universität Pittsburgh im Medizinjournal «The Lancet» berichtet. Die neue Übersetzungsweise orientiere sich an der natürlichen Steuerung der Muskeln. So könne die Frau den Arm, die Hand und die Finger allein mit ihren Gedanken bewegen.
Griffbereit nach drei Monaten
Bereits zwei Tage nach der Operation sei es ihr gelungen, den Arm frei zu bewegen, schreiben die Forscher weiter. Nach über drei Monaten Training habe sie fast alles ergreifen können. Der nächste Schritt werde sein, von der künstlichen Hand aus solche Sensorimpulse zum Menschen zurückzuleiten, heisst es weiter.
In einem begleitenden Kommentar zur Studie schreibt Grégoire Courtine von der ETH Lausanne: «Auch wenn noch sehr viele Herausforderungen vor uns liegen, diese Systeme nähern sich rapide dem Punkt des klinischen Einsatzes.» (nab)