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Kann der Hausarzt für die Impf-Anmeldung 100 Franken verrechnen?
Aus Espresso vom 23.09.2021. Bild: Imago Images
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Gratis ist nicht immer gratis Arztrechnung trotz kostenloser Corona-Impfung

Zwar ist die Impfung gratis, wer sich aber in einer Praxis beraten lässt, zahlt dafür.

«Ich dachte, die Corona-Impfung sei gratis», wunderte sich eine «Epsresso»-Hörerin, als sie nach der Impfung eine Abrechnung der Krankenkasse erhalten hatte: «Warum muss ich nun noch fast 100 Franken an die Hausärztin überweisen?» Schliesslich habe diese sie ja bloss im Impfzentrum angemeldet.

Die Patientin hatte sich zu einem Zeitpunkt für die Impfung anmelden wollen, als diese nur für Personen ab 75 Jahren und andere Risikogruppen vorgesehen war. Da sie an Bluthochdruck leidet, konnte sie ihre Ärztin mittels eines Attests daher zur Impfung anmelden. Um dies zu klären, bekam die Patientin einen Termin bei der Hausärztin. Dort wurde sie über die Risiken aufgeklärt, die Ärztin schrieb das Attest und meldete die Frau im Impfzentrum an.

Wenn es zusätzliche Beratungen oder Zeugnisse braucht, ist dieser Aufwand nicht in der Impfung selbst enthalten
Autor: Urs Stoffel Zentralvorstand FMH

Laut FMH-Tarifexperte ist die Rechnung in Ordnung

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» geht die Rechnung mit Urs Stoffel durch. Er ist bei der Ärztevereinigung FMH für die Tarife zuständig und im Zentralvorstand. «Wenn es zusätzliche Beratungen oder Zeugnisse braucht, und das war vor allem am Anfang der Impfkampagne der Fall, dann ist dieser Aufwand nicht in der Impfung selbst enthalten.» Im konkreten Fall sieht er keine Unregelmässigkeiten: «Das geht so in Ordnung.»

Dass die Patientin so überrascht war, zeige aber, dass Informationsbedarf da sei. Man werde deshalb im Hinblick auf die dritte Impfung (Booster-Impfung) noch einmal klar kommunizieren, was Inhalt der Pauschalen sei und was nicht. Diese Information gehe an die Ärztinnen und Ärzte, damit diese ihre Patientinnen und Patienten entsprechend aufklären könnten.

Auch beim PCR-Test in der Praxis gibt es Kosten

Bei «Espresso» hat sich auch noch eine Mutter gemeldet, welche mit ihrer Tochter mit Corona-Symptomen in die Kinderarztpraxis ging zwecks PCR-Test. Auch sie war erstaunt, dass ihr Kosten, wenn auch sehr geringe, verrechnet wurden über die Krankenkasse. Auch in diesem Fall darf die Praxis eine Konsultation verrechnen, schliesslich hat der Arzt das Kind kurz angeschaut und geprüft, ob die Symptome eventuell auf eine andere Krankheit hindeuten.

In unseren Köpfen hat sich in den letzten Monaten festgesetzt: Die Impfung, oder eben auch der PCR-Test bei Symptomen sind gratis. Urs Stoffel von der FMH stellt klar: «Den Impfstoff übernimmt der Bund – und bei Tests übernimmt der Bund das Material, den Abstrich und die Laboranalyse.» Aber auch im Test- oder Impfzentrum würden weitere Kosten anfallen für Personal, Betreuung und Infrastruktur. Diese Kosten würden von den Kantonen übernommen. Das Geld dafür beziehen Bund und Kantone aus unseren Steuerbeiträgen.

Espresso, 23.09.21, 08:13 Uhr

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