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Shorttrack – unerbittlicher Kampf auf dem Eis
Aus Rendez-vous vom 19.02.2018. Bild: Keystone
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Grosses Zuschauerinteresse Shorttrack zieht die Südkoreaner ins Eisstadion

An den Olympischen Spielen in Pyeongchang bleiben an den meisten Wettkämpfen viele Sitze leer. Es gibt allerdings Ausnahmen. Das sind Eiskunstlauf und Shorttrack. Shorttrack ist wie Eisschnelllauf, nur auf einer kleinen Runde. Mit bis zu 60 km/h rasen die Sportler und Sportlerinnen über die rund 110 Meter lange Bahn. Wagemutige Überholmanöver und Stürze gehören zu jedem Rennen. Shorttrack ist in Südkorea extrem populär und bei keinem Wettkampf an diesen Spielen in Südkorea wird es lauter.

Hoher Lärmpegel

Zwar wird in europäischen Stadien auch gejubelt. Aber der Jubel brandet jeweils nicht schon dann auf, wenn die Schiedsrichter vorgestellt werden. In Südkorea ist das anders. Und der Lärmpegel in der Ice Arena vor den Shorttrack-Rennen ist fast durchgehend hoch bis sehr hoch. Eine Live-Band heizt mit einer Art koreanischem Punk zusätzlich ein.

Erst kurz vor dem Start eines Rennens mahnt auf dem grossen Videowürfel ein Gesicht mit dem Finger vor dem Mund zur Ruhe. «Quiet, please» wie beim Tennis.

Shorttrack ist schnell und ein unerbittlicher Kampf. Wer rausfliegt, ist weg.
Autor: Jung Hyun Suk Südkoreanische Sportreporterin

12’000 Zuschauerinnen und Zuschauer lärmen in der Halle. Sie haben zwischen 150 und 550 Franken Eintritt bezahlt. Das ist deutlich mehr als bei allen anderen olympischen Sportanlässen.

Ein unerbittlicher Kampf auf dem Eis

Jung Hyun Suk berichtet für das koreanische Fernsehen seit Jahren über Shorttrack. «Shorttrack passt perfekt zur koreanischen Kultur. Es ist schnell und ein unerbittlicher Kampf. Wer rausfliegt, ist weg. Koreaner lieben das Dynamische.»

Wer bei horrendem Tempo vom Eis rutscht wird bedauert, egal welcher Nationalität er angehört. Gesundheitsgefährdend laut wird der Jubel, wenn ein Koreaner als erster über die Ziellinie fährt

Kaum internationale Wettkämpfe

Trotz des kollektiven Taumels im Stadion: Shorttrack-Athletinnen und -Athleten werden in Südkorea zwar bewundert und verehrt. Finanziell ausgesorgt haben sie deswegen aber nicht.

Jung Hyun Suk sagt dazu: «Mit Shorttrack lässt sich kaum viel Geld verdienen. Die Sportart ist auch in Südkorea vor allem während Olympischen Winterspielen populär. Ausserhalb von Südkorea gibt es kaum grosse Wettkämpfe mit viel Preisgeld.»

Studieren bringt doch mehr

Das hat dazu geführt, dass die Begeisterung für Shorttrack zwar ungebrochen ist, aber immer weniger Junge auf diese Karte setzen wollen. Im Shorttrack sei dies wie in anderen Sportarten, zwar würden die Kinder um der Bewegung willen ins Training gehen.

«Später aber raten ihnen die Eltern, zu studieren. Mit einem Uni-Abschluss sind die Zukunftsaussichten auch im Ausland rosiger.»

Mit Shorttrack lässt sich kaum viel Geld verdienen.
Autor: Jung Hyun Suk Südkoreanische Sportreporterin

Es sei denn, man schafft es in einer weltweit bekannten Sportart. Der Sportheld Südkoreas ist nach wie vor der Fussballer Park Ji Sung, der bis vor sechs Jahren für Manchester United spielte.

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