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Panorama Ka'apor-Krieger lehren brasilianische Holz-Mafia das Fürchten

Die Schergen der Holzmultis kommen in der Nacht. Trotz offizieller Schutzzone plündern sie den Lebensraum des brasilianischen Urwald-Indianerstamms der Ka’apor. Nun schlagen die Krieger des Stammes zurück. Mit moderner Technik und Null-Toleranz. Hilfe bekommen sie von Greenpeace.

Seit ihrem Erstkontakt mit der sogenannten Zivilisation im Jahre 1928 ist der Bestand der Ka'apor-Bevölkerung im Urwald des brasilianischen Bundesstaat Maranhão drastisch eingebrochen. Und obwohl sie heute in einer offiziellen Schutzzone leben, wird ihr Lebensraum zunehmend von illegalen Holzfällern bedrängt.

Den Wald-Wilderern geht es an den Kragen

Die ungewöhnliche Dreistigkeit dieser Holzmafia verlangt nach ungewöhnlichen Mitteln. Die Krieger des Ka'apor-Stammes haben darum damit begonnen, die Schergen der korrupten Firmen aufzuspüren, ihre geraubten Ladungen zu zersägen und die Lastwagen in Brand zu stecken.

Zudem soll versucht werden, in Lastwagen, die Holz abtransportieren, heimlich GPS-Sender zu installieren, um den Weg der Fracht verfolgen zu können. Mit Hilfe der um Unterstützung gebetenen Umweltschutzorganisation Greenpeace wurden zudem Kameras an den Holzfällerrouten installiert, die edles Tropenholz für viel Geld unter anderem nach Europa verkaufen.

In eineinhalb Jahren das Wallis abholzen

Die Ka'apor (von Ka’a-pypor – «Spuren im Wald») haben eine eigene Sprache und leben weit verstreut. Der seit rund 300 Jahren im brasilianischen Bundesstaat Maranhão lebende Stamm hat je nach Quelle heute zwischen 1000 und 2000 Mitglieder.

Acht Prozent der Fläche ihres Schutzgebietes sollen bereits gerodet worden sein, zudem sind nach Stammesangaben seit 2011 vier Indianer umgebracht worden.

Greenpeace kritisiert, dass ausgerechnet vor dem UNO-Klimagipfel im Dezember in Paris, bei dem ein Weltklimavertrag beschlossen werden soll, die folgenreiche Tropenabholzung stark zugenommen hat. Dabei gilt das Amazonasgebiet als «grüne Lunge» der Erde, die viel Kohlendioxid bindet.

Laut dem Umweltforschungsinstitut INPE ist allein in der Zeit seit 2014 im Gebiet der Ka'apor-Indianer eine Regenwald-Fläche von 5121 Quadratkilometern zerstört worden. Das entspricht in etwa der Grösse des Kantons Wallis.

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