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Millionensumme gefordert Spur des Lebensmittel-Erpressers führt nach Niedersachsen

  • Angestellte einer Drogerie in Peine in Niedersachsen haben einen Mann beobachtet, der dem mutmasslichen Erpresser sehr ähnlich gesehen hat. Eine Fahnung verlief aber ohne Ergebnis.
  • Nach dem Aufruf der Landespolizei Baden-Württemberg sind über 1200 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte ein Polizeisprecher in Konstanz.
  • Die Auswertung der Hinweise ist im Gang, aber noch ohne heisse Spur, erklärte Oberstaatsanwalt Alexander Boger.

Sonderkommission im Einsatz

Die Polizei hatte am Donnerstag informiert, dass Unbekannte mit der Vergiftung von Lebensmitteln in deutschen Supermärkten und Drogerien eine Millionensumme erpressen wollen. Die Ermittler veröffentlichten Fahndungsbilder einer Überwachungskamera, die einen dringend Tatverdächtigen zeigen.

In der Innenstadt von Peine in Niedersachsen meldeten sich am Freitagvormittag Angestellte einer Drogerie, weil sie einen verdächtigen Mann beobachtet hatten. Der Kunde konnte vor Eintreffen der Polizei das Geschäft verlassen. Eine Fahndung verlief ohne Ergebnis.

Die Auswertung der Bilder einer Überwachungskamera und eine Spurensuche haben laut der Polizei ergeben, dass der Verdächtige keine vergifteten Lebensmittel in das Geschäft in Peine gebracht hat. «Er hat eingekauft», sagte ein Polizeisprecher.

SoKo «Apfel» mit 220 Ermittlern

Die Telefonzentrale des Polizeipräsidiums Konstanz am Bodensee bleibt für die Aufnahme von Hinweisen aus der Bevölkerung mit einem Dutzend Mitarbeitern rund um die Uhr besetzt. Die bisherigen Hinweise aus der Bevölkerung seien von recht unterschiedlicher Qualität, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, Markus Sauter.

«Es ist alles dabei – von konkreten Hinweisen auf bestimmte Personen bis hin zu Anrufern, die meinen, die Person auf dem Fahndungsfoto vielleicht schon mal irgendwo gesehen zu haben.» Die 220 Ermittler der Sonderkommission «Apfel» würden alle Hinweise «akribisch» auswerten.

Fahndung auch in der Schweiz

Der Tatverdächtige drohte mit einer erneuten Platzierung von vergifteten Lebensmitteln in Supermärkten und Drogerien, um eine zweistellige Millionensumme zu erpressen. In Friedrichshafen waren Mitte September aufgrund der Drohung fünf Gläschen mit Babynahrung konfisziert worden, die Ethylenglycol enthielten.

Die Polizei befürchtet weitere Taten, darum wird nach dem Erpresser auch in den umliegenden Ländern gefahndet, vor allem in der Schweiz und Österreich. «Wir können nicht ausschliessen, dass der Erpresser über das Wochenende erneut vergiftete Lebensmittel ausbringt», sagte Mediensprecher Jens Purath im ZDF-«Morgenmagazin». Dies sei der Grund gewesen, dass die Polizei das Thema publik gemacht habe.

Was ist Ethylenglycol?

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Ethylenglycol (veraltet auch Äthylenglycol) ist eine sirupartige Flüssigkeit. Es ist sowohl farb- als auch geruchslos. Der Stoff greift nach dem Verschlucken zunächst das zentrale Nervensystem an, dann das Herz und schliesslich die Nieren. In grösseren Mengen kann Ethylenglycol tödlich sein.

Es gebe keinen Grund zur Panik

Die Polizei geht aktuell davon aus, alle bisher kontaminierten Gläser entdeckt zu haben. Das Gift Ethylenglycol sei in die Babynahrung eingerührt worden, hiess es von der Polizei. Beim Verzehr drohten «sehr ernsthafte Gesundheitsgefahren bis hin zum Tod». Die Drohung des unbekannten Erpressers umfasse aber nicht nur Babynahrung. Er habe gedroht, 20 verschiedene Lebensmittel zu vergiften.

Supermärkte und Geschäfte in der gesamten Region erklärten lokalen Medienberichten zufolge, dass sie ihre Produkte angesichts dieser Drohung genauestens prüfen. Zur Frage, ob jemand in Erwägung ziehe, die geforderte Millionensumme zu bezahlen, machte die Polizei keine Angaben.

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