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66 Radio-Antennen bilden das Teleskop «Alma» (unkommentiert)
Aus News-Clip vom 13.03.2013.
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Panorama Riesenteleskop «Alma» fahndet nach Leben im All

Bilder von der Geburt der Sterne und der Entstehung von Galaxien: In den chilenischen Anden ist das Riesenteleskop «Alma» in Betrieb genommen worden. Die Forscher hoffen auf wichtige Erkenntnisse zur Entstehung des Weltalls – und über ausserirdisches Leben.

Das Projekt «Alma» in Chile ist das derzeit grösste und mit mehr als einer Milliarde Euro auch das teuerste der bodengebundenen Astronomie. Das Radioteleskop ist ein grosses, internationales Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftlern aus Europa – darunter der Schweiz –, Nordamerika und Asien. Nun wurde es eingeweiht.

66 einzelne Radioteleskope bilden ein Ganzes

«Alma» («Atacama Large Millimeter/submillimeter Array») besteht aus insgesamt 66 Einzel-Teleskopen, die eng nebeneinander gestellt in etwa die Fläche eines Fussballfeldes haben. Tatsächlich aber ist für das Projekt eine grosse Fläche vonnöten: Einige der Radioteleskope lassen sich von Spezialfahrzeugen transportieren. Sie können so bei Bedarf auf einer Strecke von bis zu 16 Kilometern verteilt werden, um eine möglichst grosse Auflösung zu erhalten.

Das Teleskop misst Radiowellen im Millimeterbereich und sogar darunter. Beobachten wollen Astronomen damit die sogenannte kalte Materie – Gaswolken, in denen neue Sterne entstehen und die bei Entstehung ganzer Galaxien eine wichtige Rolle spielen. Die Millimeterwellen sind besonders gut geeignet, ausgedehnte Gas- und Staubwolken zu durchdringen.

Audio
«ALMA sieht, was wir nicht sehen» (Gespräch mit Bruno Leibundgut, Wissenschaftsdirektor der Europäischen Südsternwarte)
aus SRF 4 News aktuell vom 12.03.2013.
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Diese Wolken hätten eine Temperatur von nur knapp über dem absoluten Nullpunkt, sagt Bruno Leibundgut, der wissenschaftliche Direktor der europäischen Südsternwarte. «Wir können dann sehen, wie sich die Sterne in diesen Gaswolken entwickeln», gibt er sich zuversichtlich.

«Alma» war bisher bereits in einer abgespeckten Version von 16 Teleskopen in Betrieb. Dabei hat das Projekt den Wissenschaftlern bereits eine interessante Erkenntnis geliefert: Die Teleskope entdeckten kleine, organische Zuckermoleküle im Weltall. Diese sind ein Baustein für das Leben. Es stellt sich damit die Frage, ob Leben im Weltall weit verbreitet ist.

Weiteres Mega-Teleskop bereits geplant

Doch «Alma» ist nicht das Ende der Fahnenstange. Die Europäische Südsternwarte hat weitere grosse Pläne in der unmittelbaren Nachbarschaft: Im Jahr 2023 soll das «European Extremely Large Telescope» (Europäisches Extrem Grosses Teleskop/«E-ELT») ebenfalls in der chilenischen Atacamawüste in Betrieb gehen.

Im Unterschied zu «Alma» arbeitet «E-ELT» im sichtbaren und Infrarot-Bereich und soll die sogenannte heisse Materie beobachten. Bei «Alma» geht es um die Entstehung von Sternen und Planeten, «E-ELT» übernimmt dann - vereinfacht gesagt – wenn der Stern geformt und «heiss» ist.

15 Mal schärfere Bilder als das Weltraumteleskop «Hubble» soll «E-ELT» dereinst liefern – bemerkenswert für ein Teleskop, das nicht wie Hubble im Weltraum fliegt, sondern auf der Erde steht. Fast bis zum Urknall wollen Astronomen damit künftig blicken können. Ein Münchner könnte damit von seiner Heimatstadt aus eine Zeitung in Lübeck lesen.

Vom 3060 Meter hohen Berg Cerro Armazones soll das Teleskop mehr als 13 Milliarden Lichtjahre zurück in die Ursprünge des Weltalls schauen. Vielleicht liefern die beiden Super-Teleskope einmal Antworten auf die Fragen nach weiterem Leben im Weltall.

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