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Panorama Roaming, WLAN oder SIM? Ein Ratgeber für Daten in den Ferien

In der Karten-App den Weg suchen, im Browser Restaurants vergleichen, schnell eine Email beantworten – das Smartphone ist zum wichtigsten Reisebegleiter geworden. Allerdings einer, der auf Daten angewiesen ist. Und die sind im Ausland teuer. Wir zeigen, wie man nicht in die Kostenfalle tappt.

Combox ausschalten

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Nicht vergessen: Anrufe auf der Combox entgegenzu- nehmen kann im Ausland teuer werden. Die Combox deshalb am besten schon vor der Abreise ausschalten:

  • Swisscom: ##004#
  • Salt: #145#OK
  • Sunrise: ##002#

Wer sein Geld gerne mit beiden Händen zum Fenster hinaus wirft, muss sich nicht um Datentarife im Ausland kümmern. Wer dagegen lieber in schöne Ferienerlebnisse investiert als in die Telekom-Rechnung, kann mit den richtigen Vorbereitungen ein schönes Sümmchen sparen.

Um auch im Ausland einigermassen günstig an Daten fürs Smartphone zu kommen, gibt es vier Möglichkeiten:

1) Für Sorglose: Nur öffentliches WLAN benutzen

In vielen Städten gibt es ein öffentliches WLAN-Netz, das man gratis benutzen kann. Dazu kommen gratis WLAN-Hotspots in Restaurants, Flughäfen, Bahnhöfen, Museen, etc. Und schliesslich bieten auch die meisten Hotels ihren Gäste Zugang zum eigenen kostenlosen WLAN-Netz. Wer diese Netze nutzt, spart im Ausland also Geld.

Ein Wegweiser zeigt zum Gratis-WLAN-Netz im polnischen Breslau.
Legende: Auch die polnische Stadt Breslau bietet ihren Besuchern ein Gratis-WLAN-Netz. Imago

Die Methode hat aber zwei Nachteile. Erstes Problem: Die Abdeckung solcher Netze ist nicht eben gross. Kaum das Hotel oder Restaurant verlassen hat das Smartphone den Internetzugang schon wieder verloren. Und auch gemeindeweite WLAN-Netze decken oft nur die Innenstadt ab.

Einige Dienste – Strassenkarten zum Beispiel – lassen sich zwar in den Smartphone-Speicher laden und so auch offline nutzen. Für fast alles andere braucht es aber eine ständige Verbindung zum Internet.

Zweites Problem: Öffentliche WLAN-Netze sind nicht sicher. Die Daten, die zwischen Smartphone und Hotspot hin- und hergeschickt werden, lassen sich mit wenig Aufwand von Dritten abfangen. Und auch die Betreiber des Hotspots selbst können den Datenverkehr unter Umständen mitlesen. Deshalb sollten bei einer solchen Verbindung nur «ungefährliche» Dienste wie eben Karten oder Suchmaschinen benutzt werden und nicht etwa E-Banking.

Weil nicht sicher ist, wer alles mitliest, sollten auch keine wichtigen Passwörter eingegeben werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, benutzt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Damit muss er neben dem eigentlichen Passwort auch noch einen PIN-Code eingeben, der ihm aufs Handy geschickt wird. Ohne diesen PIN sind die im WLAN abgefangenen Passwort-Daten für einen Schnüffler nutzlos.

2) Für Bequeme: Ein Roaming-Paket kaufen

Alle grossen Telekomanbieter haben sogenannte Roaming-Pakete im Angebot. Mit diesen Zusatz-Abonnements, die in der Regel 30 Tage gültig sind, lässt sich viel Geld sparen. Im Vergleich zum Standardtarif sind die Roaming-Pakete bis zu 20 Mal günstiger.

Ein Smartphone-Bildschirm zeigt Roaming-Gebühren.
Legende: Roaming-Pakete sind bis zu 20 Mal günstiger als der Internetzugriff zum Standardtarif. Imago

Kunden von Swisscom und Sunrise können die Pakete unter cockpit.swisscom.ch bzw. cockpit.sunrise.ch gleich im Smartphone online buchen. Salt-Kunden müssen erst per Telefon oder SMS die Roaming-Option freischalten, bevor sie ein entsprechendes Paket buchen können.

Auch bei den Preisen unterscheiden sich die Anbieter zum Teil deutlich. Während bei Sunrise 2 GB Daten (die grösste Datenmenge aller Roaming-Pakete) 49 Franken kosten, kriegt man bei Salt für denselben Preis nur 500 MB. Bei der Swisscom kostet 1 GB 39 Franken.

Wem das nicht reicht, muss wie bei den anderen Anbieter auch nach dem Aufbrauchen der Datenmenge wieder ein neues Paket kaufen. Einen Mengen-Rabatt für solche zusätzliche Pakete gibt es nicht.

Aufpassen sollten Kunden, die ein Handy-Abonnement der «Oberklasse» haben: Bei sämtlichen Anbietern ist bei teureren Abonnementen bereits ein gewisses Datenguthaben für das Ausland inbegriffen. Natel-Infinity-2.0-Unlimited-Kunden der Swisscom zum Beispiel haben so jährlich 1 GB Daten in Westeuropa zur Verfügung. Beim Surfer-Max-Abonnement von Sunrise sind es sogar 2 GB.

Das Modell von Salt ist monatlich ausgelegt: Wer mit einem World-Abonnement telefoniert, hat pro Monat je 1 GB Daten in Westeuropa und 1 GB in der restlichen Welt zur Verfügung.

Wer es detaillierter will: Die Webseite Dschungelkompass.ch hat für die Stiftung für Konsumentenschutz die aktuellen Roaming-Tarife der drei grossen Anbieter verglichen und aufgelistet.

3) Für Kostenbewusste: Eine internationale Prepaid-SIM-Karte kaufen

Wem öffentliches WLAN zu unzuverlässig und unsicher ist und ein Roaming-Paket zu teuer, der kann sich vor der Abreise eine internationale Prepaid-SIM-Karte kaufen. Auch im Flugzeug ist das noch möglich oder am Reiseziel bei einem lokalen Anbieter.

Eine Prepaid-SIM-Karte.
Legende: Bei Prepaid-SIM-Karten ist die Kostenkontrolle simpel: Es kann nur verbraucht werden, was auf der Karte drauf ist. Imago

Für internationale Prepaid-SIM-Karten gibt es verschiedene Anbieter, etwa von Lycamobile. Ein 30 Tage gültiges Surf-Paket mit 2 GB Daten kostet dort 9,90 Franken – also deutlich weniger als die gleiche Menge im günstigsten Roaming-Paket. Praktisch auch, dass die SIM-Karte dazu schon vor Abreise gratis nach Hause geliefert wird.

Auch die Fluggesellschaft Swiss hat eine internationale Prepaid-SIM-Karten im Angebot. Wer damit mehr als telefonieren und SMS schreiben will, kann zusätzliche Datenpakete für die Internetbenutzung im Ausland kaufen, die 30 Tage gültig sind. 1 GB Daten gibt es in Europa für 19 Franken. Dazu kommen noch die Kosten für die SIM-Karte selbst, die online bestellt 40 Franken kostet und im Flugzeug gekauft 29 Franken. In beiden Preisen sind 20 Franken Startguthaben zum Telefonieren enthalten.

Günstiger – wenn auch komplizierter – ist der Kauf einer Prepaid-SIM-Karte bei einem lokalen Anbieter vor Ort. Dazu ist vor Abreise ein wenig Recherche nötig, wer die besten Tarife hat. Eine Übersicht für die meisten Länder zeigt diese Wikia-Seite.

Bei einigen Anbietern kann man sich die Karte sogar schon vor Abreise nach Hause schicken lassen. Das ist in der Regel zwar etwas teurer, dafür hat man am Reiseziel gleich Zugriff aufs Internet und muss nicht erst den Shop des jeweiligen Kartenanbieters suchen.

Die Lösung der SIM-Karte eines regionalen Anbieters hat den Nachteil, dass man der neuen SIM-Karte wegen im Ausland nicht mehr unter seiner angestammten Telefonnummer zu erreichen ist. Ausserdem ist es nicht immer einfach, eine SIM-Karte im richtigen Format zu finden, die ins Smartphone passt. Ausserdem gibt es Länder, in denen Ausländer gar keine SIM-Karten kaufen können.

4) Für Gruppen: Einen mobilen Hotspot mieten

Die im Abschnitt oben genannten Probleme umgeht man mit einem mobilen Hotspot, der bereits mit einer SIM-Karte ausgerüstet ist. Bei Anbietern wie My Webspot oder Tep kann man vor der Abreise einen solchen Hotspot bestellen und direkt ins Hotel oder Appartment im Ferienland liefern lassen. In europäischen Ländern kostet die Miete zwischen 70 bis 80 Euro pro Woche, das Datenvolumen ist bei beiden Anbietern unbeschränkt.

Eine Hand hält einen mobilen Hotspot ins Bild.
Legende: Mit einem mobilen Hotspot können gleich mehrere Geräte gleichzeitig aufs Internet zugreifen. Tep

Allerdings lassen sich bei Tep maximal 5 Geräte mit dem Hotspot verbinden und die Daten werden per 3G-Mobilnetz gefunkt. Bei My Webspot sind es 10 Geräte, die eine schnellere 4G-LTE Verbindung nutzen können.

Auf den ersten Blick scheinen solche mobilen Hotspots zwar teurer als Roaming-Pakete und internationale Prepaid-Sim-Karten. Doch sie haben den Vorteil, dass man unter seiner gewohnten Telefonnummer erreichbar bleibt und sich auch Geräte mit dem Internet verbinden können, für die es keine SIM-Karten gibt, zum Beispiel Notebooks und Tablets. Und weil sich mehrere Leute einen Hotspot teilen können, ist das Angebot für Gruppenreisende besonders attraktiv.

Sendebezug: «Espresso», SRF 1, 8.15 Uhr

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