«Als ich zuerst davon gehört habe, war ich sehr ungläubig, dass das wirklich funktionieren kann.» Kurt Heiniger ist Professor an der Fachhochschule Nordwestschweiz und war gegenüber der neuen Erfindung sehr skeptisch. Andere haben schon vorher an diesem Thema gearbeitet, doch geschafft haben sie es nicht, so der Professor.
Innovativer Antrieb aus Bad Zurzach
Nikolaus Vida aus Bad Zurzach scheint es geschafft zu haben. Er hat einen sogenannten «thermo-magnetischen Antrieb» erfunden. Am Anfang dieser Idee stand das altbekannte Mühlenrad. An diesem brachte der Erfinder spezielle Magnete an, die kaltes und warmes Wasser anziehen beziehungsweise abstossen. «Durch diese Wechselwirkung beginnt sich das Rad zu drehen, sobald man abwechslungsweise kaltes und warmes Wasser beigibt», erklärt Niklaus Vida, der nun eigens eine Firma namens «Swiss Blue Energy AG» gegründet hat.
Vida ist eigentlich Augenarzt in Bad Zurzach. Immer wieder mal macht er jedoch mit Erfindungen auf sich aufmerksam. So hat er vor einigen Jahren herausgefunden, dass eine spezielle Oberflächenbeschaffenheit Schiffe und andere Fahrzeuge stromlinienförmiger macht. «Ich liebe Innovationen, und habe den Erfindergeist in mir», erklärt er.
Wann kommt das Wasserrad in den Verkauf?
Sowohl Professor Heiniger wie auch Professor Hugo Tschirky von der ETH Zürich sind begeistert von dieser neuen Idee. «So kann grüne Energie entstehen, ohne dass Schadstoffe entstehen und ohne dass Wind oder Sonne benötigt wird», schwärmt Tschirky. Das Wasserrad existiert jedoch bislang nur als Prototyp. Damit es in Serie gebaut werden kann, müssen Leistung und Wirkungsgrad gesteigert werden. Da sind sich die Experten einig.
Wie lange es dauert, bis das Wasserrad auf den Markt kommt, ist noch unklar. Nikolaus Vida hofft, dass es bereits in zwei bis drei Jahren so weit sein wird. Erste Interessenten gibt es schon. Das Bad Zurzach zum Beispiel, und auch der Energiekonzern Axpo hat sich bereits gemeldet. Dort gibt es schon eine Partnerschaft, bestätigt Vida.