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Aargau Solothurn Die «Schlossherren» von Rheinfelden: 140 Jahre Feldschlösschen

Zwei Bauernsöhne mit grossen Visionen und viel Startkapital haben vor 140 Jahren die Brauerei Feldschlösschen gegründet. Seit über 100 Jahren ist Feldschlösschen Marktführer. Das Schlösschen in Rheinfelden wurde zu einem nationalen Wahr- und Markenzeichen aus Stein.

1300 Mitarbeitende, 21 Standorte in der ganzen Schweiz, 40 Biersorten, mehr als 340 Millionen Liter Getränkeproduktion jährlich: Die Feldschlösschen Brauerei ist seit über 100 Jahren klare Marktführerin in der Schweiz.

Angefangen hat alles vor 140 Jahren mit einem Bauernsohn aus Magden im Fricktal: Theophil Roniger entschied sich damals, in Deutschland das Brauer-Handwerk zu lernen statt den väterlichen Hof zu übernehmen. Kurze Zeit später gründete er gemeinsam mit dem reichen Bauernsohn Mathias Wüthrich aus Olsberg die Brauerei Feldschlösschen.

Grossbrauerei dank Eisenbahnanschluss

Die beiden jungen Unternehmer hatten eine Vision: Sie wollten am Standort Rheinfelden von der neu erbauten Eisenbahnlinie zwischen Zürich und Basel profitieren und ihr Bier damit in die ganze Schweiz verkaufen. Der Plan ging nach anfänglichen Schwierigkeiten auf: 1889 baute man den Bahnanschluss, 1898 wurde man zum Marktführer und produzierte erstmals über 100'000 Hektoliter Bier.

Die jungen Unternehmer gingen ein grosses Risiko ein: Sie investierten 365'000 Franken in die erste Brauerei. Eine für damalige Verhältnisse «riesige Summe», wie Unternehmenssprecherin Gabriela Gerber gegenüber SRF erklärt.

Ein Schloss für das Bier

Lastwagen von Feldschlösschen vor der Schlossfassade
Legende: Das Schloss bleibt das Wahr- und Markenzeichen in Rheinfelden: Die Firma betont ihre Tradition und ist stolz auf den pompösen Firmensitz. Maurice Velati/SRF

Die jungen Unternehmer hatten eine weitere Vision: Die Marke «Feldschlösschen» sollte auch durch den Firmensitz in Rheinfelden symbolisiert werden. Bereits in frühen Jahren wurden die Fabrikhallen im Schlösschen-Stil gebaut. Das 1909 eröffnete Sudhaus gilt bis heute als eines der schönsten Sudhäuser weltweit.

«An den Aktionärsversammlungen gab es öfter Kritik an diesem Baustil», erzählt Gabriela Gerber. Aber die Bier-Pioniere liessen sich von ihrer leicht grössenwahnsinnigen Idee niemals abbringen. «Immer wenn wieder etwas um- oder ausgebaut werden musste, machte man dies im Schloss-Stil.»

Heute ist das Unternehmen Feldschlösschen stolz auf den repräsentativen Firmensitz in Rheinfelden. Und man setzt bewusst auf die Vermarktung der traditionellen Werte. Zum Beispiel mit den legendären Brauerei-Pferden, die noch heute Restaurants in Rheinfelden mit Bier beliefern.

Konkurrenzdruck aus dem In- und Ausland

Aktuell kämpft Feldschlösschen mit denselben Herausforderungen wie andere Brauereien: Günstige Importbiere vor allem aus Deutschland drängen in den Schweizer Markt. Und kleine Brauereien schiessen wie Pilze aus dem Boden. «Es gibt aktuell wieder über 500 Brauereien, also ähnlich viele wie zur Gründerzeit von Feldschlösschen», erläutert Gabriela Gerber. Deshalb setze auch Feldschlösschen vermehrt auf «hippe» Biersorten und Vielfalt im Sortiment.

Seit dem Jahr 2000 gehört Feldschlösschen zur dänischen Carlsberg-Gruppe. Diese Übernahme sei für die Rheinfelder Firma «ein Glücksfall», erklärt Gerber. Carlsberg werde von einer Stiftung geführt und funktioniere damit nicht wie ein «normales, börsenkotiertes Unternehmen».

Mit den aktuellen Zahlen ist die Feldschlösschen-Gruppe zufrieden: Der Umsatz ist 2015 nur minim gesunken. Damit bleibt Feldschlösschen klare Marktleaderin in einem «sehr kompetitiven Markt», wie Gerber es ausdrückt. Die Gründerväter könnten also weiter stolz sein auf den Erfolg ihres Unternehmens. Ein Erfolg, der auf visionären Ideen von zwei Bauernsöhnen basiert.

(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)

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