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Aargau Solothurn Kampfwahl um Badener Stadtratssitz

Der Stadt Baden steht ein spannender Wahltag mit offenem Ausgang bevor. Für den freiwerdenden SP-Sitz in der Stadtregierung bewerben sich ein offizieller SP-Kandidat, ein jetzt parteiloser ehemaliger SP-Vertreter und ein FDP-Mann als Vertreter der Bürgerlichen. Es geht aber nicht nur um Inhalt.

Diese drei Kandidaten wollen in den Badener Stadtrat:

  • Jürg Caflisch, SP, Grossrat und Alt-Einwohnerrat Baden, 53 Jahre alt, Leiter Fachstelle Sozialarbeit Kt. Zürich
  • Mario Delvecchio, FDP, 56 Jahre alt, Geschäftsführer einer Druckerei in Baden
  • Ericht Obrist, parteilos, Einwohnerrat, 55 Jahre, Zeichnungslehrer Alte Kanti Aarau

Lange sah es in Baden nach einem reinen Kampf zwischen dem linken und dem bürgerlichen Lager aus. Für den frei werdenden SP-Sitz von Daniela Berger stellte die SP als Ersatz ihren Kandidaten Jürg Caflisch auf.

Die Bürgerlichen wiederum einigten sich mit Mario Delvecchio auf einen einzigen Kandidaten, welcher der SP den Sitz abjagen und die bürgerliche Mehrheit im Stadtrat wiederherstellen sollte. Es sollte aber nicht so einfach bleiben.

Ein dritter Kandidat mischt das Feld auf

In dieser Konstellation wäre die Wahl vermutlich im ersten Wahlgang am 18. Oktober entschieden worden, Inhalte hätten im Vordergrund gestanden, strategische Überlegungen wären zweitrangig gewesen.

Doch dann erschien mit Erich Obrist ein dritter Kandidat auf der Bildfläche und wirbelte den Wahlkampf durcheinander. Um überhaupt antreten zu können trat das langjährige SP-Mitglied aus seiner Partei aus und stellt sich nun als Parteiloser zur Wahl. Obrist hatte die SP-interne Ausmarchung verloren, wollte die Gelegenheit auf den Einzug in die Stadtregierung aber nicht verstreichen lassen.

Links, Rechts, Mitte?

SP-Kandidat Jürg Caflisch politisiert eher am linken Flügel seiner Partei. Er ist ein Vollblutpolitiker und kennt die Badener Politik schon lange, sass er doch 13 Jahre im Einwohnerrat und ist nun seit 7 Jahren im Aargauer Kantonsparlament: «Mit meiner politischen Erfahrung und auch der Führungserfahrung aus dem Beruf könnte ich Baden vorwärts bringen.»

Nach Caflischs Nomination präsentierten die Bürgerlichen ihre Antithese dazu und stellten den Gewerbler Mario Delvecchio als Kandiaten auf, einen stramm-bürgerlich politisierenden Polit-Neuling. Obwohl auch er schon lange in Baden ist, hatte er sich bislang nicht politisch engagiert: «Als klar bürgerlicher Vertreter kenne ich die Sorgen von Industrie und Gewerbe aus eigener Erfahrung.»

Der nun parteilose Erich Obrist wiederum ist politisch zwar ziemlich auf einer Linie mit Jürg Caflisch, wird indes eher als Kandidat der Mitte wahrgenommen. Ermutigt zu seiner Kandidatur hatten ihn auch namhafte Vertreter der CVP und auch einzelne der FDP, welche sich nicht hinter Delvecchio stellen wollten. Erich Obrist positioniert sich nun auch selber eher mittig: «Das einfache links-rechts Schema reicht für die Wahl in den Stadtrat nicht aus.»

Strategie vor Inhalt?

Mit dem dritten Kandidaten kamen im Stadtratswahlkampf auch neue Fragen auf. Neben den inhaltlichen Differenzen zwischen links und rechts wurde nun in den Parteien auch über strategische Fragen diskutiert. Auf der linken Seite macht man sich Sorgen darüber, dass eine Stimmenteilung zwischen Caflisch und Obrist den Bürgerlichen den Weg ebnen würde.

Bei den Bürgerlichen denkt man dafür bereits an die kommende Ammann-Wahl, die dafür zu schmiedenden Allianzen, und ob ein Stadtrat Obrist die bürgerliche Rückeroberung des Ammann-Sitzes verhindern würde.

Mit all diesen Punkten avancierte die Ersatzwahl für den Badener Stadtrat zu einem der spannendsten Wahlgänge der letzten Jahre. Man kann davon ausgehen, dass die Wahl erst in einem zweiten Wahlgang entschieden wird, und dass die Strategie der Parteien nach dem Wahlgang vom 18. Oktober zentral sein wird.

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