In letzter Zeit häuften sich die schlechten (Finanz-)Nachrichten aus diversen Städten der Kantone Aargau und Solothurn: Olten muss drastisch sparen, weil die Alpiq fast keine Steuern mehr zahlt. Zofingen muss ebenfalls den Gürtel enger schnallen, weil die Steuereinnahmen zurückgegangen sind und Besserung ist nicht in Sicht. Und in der reichen Stadt Baden fliessen die Steuern aus der Wirtschaft ebenfalls nicht mehr so reichlich wie auch schon.
Die Steuern sprudeln
Lenzburg meldet nun schon fast sensationelle Zahlen: Die Jahresrechnung schliesst mit einem Plus von zehn Millionen Franken. Vier Millionen verwendet man für Abschreibungen, die restlichen sechs Millionen legt man ins Eigenkapital, das heisst man legt eine Reserve an. Lenzburg hat jetzt noch 3.4 Millionen Franken Schulden. Vor 15 Jahren war der Schuldenberg noch 33 Millionen Franken gross.
Die Rechnung 2012 schliesst unerwartet gut, weil die Stadt 3 Millionen Franken verdiente, da sie Land im Honerfeld verkaufen konnte. Gleichzeitig erreichte man im Gegensatz zu anderen Gemeinden die erwarteten Steuereinnahmen: Vor allem die Einkommens- und Vermögenssteuern flossen reichlich.
Lenzburg profitiert dabei auch von einer Steuererhöhung. Der gestiegene Steuerfuss (von 105 auf 108 Prozentpunkte) bringt gut 700'000 Franken zusätzlich in die Kasse. Die Stadt profitiert offenbar von ihrer guten Lage direkt an der Autobahn A1 in Richtung Zürich.
Die Verwaltung hat gespart
Aber auch die Ausgaben hat man in Lenzburg offenbar im Griff: Aus Sicht des Stadtrates ist besonders erfreulich, dass praktisch alle Abteilungen weniger Geld ausgaben.
So wurde das Buget für die Gesundheit um eine halbe Millione Franken unterschritten. Im Posten «Allgemeine Verwaltung» konnten 400'000 Franken gespart werden. Und für die Bildung wurden 330'000 Franken weniger ausgegeben, als im Budget vorgesehen war.
In der Mitteilung des Stadtrates heisst es: «Diese äusserst positive Entwicklung des Nettoaufwandes ist zur Hauptsache auf die Ausgabendisziplin der Kostenverantwortlichen zurückzuführen und der stufengerechten Delegation der Verantwortung.»
Wie solide die Finanzen der Stadt Lenzburg sind, zeigen auch die Investitionen. 7.6 Millionen Franken hat die Stadt investiert. Alles hat man selber bezahlt und es bleibt sogar noch Geld übrig, der Selbstfinanzierungsgrag beträgt nämlich 140 Prozent.