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Aargau Solothurn Marcel Guignard: «Als Politiker braucht man sehr viel Geduld»

Ende Jahr tritt Marcel Guignard ab. Nach 26 Jahren als Aarauer Stadtpräsident geht der FDP-Politiker in Pension. Im Rückblick zeigt sich Guignard stolz auf die Entwicklung «seiner» Stadt. Allerdings: Den Spatenstich zum neuen Fussballstadion Torfeld Süd hätte er gerne noch miterlebt.

Zur Person

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Marcel Guignard ist 1949 geboren. Er ist Fürsprecher und arbeitete zuerst als Jurist beim Kanton. Seit 1988 ist er Stadtammann von Aarau, seit 1993 im Grossen Rat. Er war Präsident der Aargauer Gemeindeammänner-Vereinigung und des Schweizerischen Städteverbandes. Guignard ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.

Marcel Guignard leitet die Geschicke der Aargauer Kantonshauptstadt seit 1988. Ende Jahr geht er in Pension. Seine Bilanz fällt selbstsicher aus: «Ich glaube ich darf für mich und den Stadtrat in Anspruch nehmen, dass wir Aarau in den letzten Jahren attraktiver gemacht haben», sagt Guignard im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.

2010 eröffnete Guignard den neuen Bahnhof. Dieses Projekt hatte ihn fast seine ganze Amtszeit beschäftigt, noch immer steht erst die Hälfte des ursprünglichen Projekts. «Manchmal braucht man als Politiker sehr viel Geduld, vor allem wenn verschiedene Partner an einem Projekt beteiligt sind», meint Guignard dazu. Und: «Dieser Bahnhof ist halt für Aarau vielleicht ein Jahrhundertprojekt.»

Der Bahnhof ist ein Jahrhundertprojekt für Aarau.

In der Ära Guignard wurde auch die Aarauer Altstadt lebendiger: Heute fahren keine Autos sondern nur noch Busse durch die Gassen, die Wirte können im Sommer Gäste empfangen. Auch dieser Prozess sei aber noch nicht abgeschlossen, gibt Guignard zu. «Es gibt ständig Nutzungskonflikte, an so einem Ort ist wohl keine Lösung für die Ewigkeit gemacht.»

Das neue Fussballstadion darf er nicht mehr einweihen

Gerne hätte Marcel Guignard auch das neue Fussballstadion Torfeld Süd noch eingeweiht. Inzwischen ist aber definitiv klar: Nicht einmal den Spatenstich wird Marcel Guignard noch als Stadtammann begleiten können, das Projekt wird aktuell durch Einsprachen verzögert. «Natürlich ärgert mich das», meint Guignard. Fügt aber pragmatisch an: «Das ist ein komplexes Projekt. Und Einwendungen gibt es bei jeder Hundehütte, warum sollte es also bei einem Fussballstadion keine geben.»

Mit der 26-jährigen Ära Guignard endet in Aarau auch die noch viel längere Ära der freisinnigen Stadtpräsidenten. Am 1. Januar tritt SP-Frau Jolanda Urech die Nachfolge von Guignard an. Die Menschen hätten heute höhere Ansprüche an den Staat, deshalb hätten linke Parteien in den urbanen Zentren wohl mehr Zulauf, analysiert Guignard. Er kritisiert aber auch seine eigene Partei.

«Die Freisinnigen haben sich in letzter Zeit zu stark auf die Finanzpolitik und den Steuerfuss konzentriert.» Die FDP müsse sich an ihre Ursprünge erinnern: «Wir haben diesen Staat gegründet, dieser Staat ist nicht unser Feindbild, sondern unser eigenes Werk.» Guignard betont aber, dass er sich auch heute noch bei der FDP «am besten aufgehoben» fühle.

Die FDP hat diesen Staat gegründet. Er ist nicht unser Feind.

Für die Zukunft hat Guignard kaum konkrete Pläne, er will sie auch nicht verraten. «Zuerst kommt jetzt mal das Januarloch», meint er lachend. «Ich war jetzt 26 Jahre lang ein Getriebener, jetzt lasse ich mich einfach treiben. Aber ich habe schon private Pläne: Persönliche Weiterbildungen, Reisen. Mir wird nicht langweilig.»

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