- Postauto hat über Jahre Gewinne nicht also solche ausgewiesen, sondern umgebucht auf andere Konten. So erhielt das Unternehmen trotz Gewinnen Subventionen von Bund und Kantonen.
- Der Untersuchungsbericht zeigt: Im regionalen Personenverkehr hat Postauto in der Region Aarau über 10,5 Millionen Franken umgebucht.
- Mehr Geld wurde nur in der Region Graubünden (30 Millionen Franken) und im Tessin (13 Millionen Franken) falsch verrechnet.
- Die erschlichenen Subventionen sollen vollumfänglich zurückbezahlt werden, sagen die Verantwortlichen. Stellt sich die Frage, mit wie viel Geld darf man im Aargau rechnen?
Auf über 10 Millionen Franken freuen kann sich der Kanton Aargau nicht. Das bestätigt Hans Ruedi Rhis, Sektionsleiter öffentlicher Verkehr beim Kanton Aargau, gegenüber SRF. Die ganze Berechnung ist ziemlich komplex. Klar ist: Beim Regionalverkehr bezahlt der Bund rund 60 Prozent im Aargau, der Kanton rund 40 Prozent.
Kanton relativiert
Zudem gelten die über 10,5 Millionen Franken für die Postautoregion Aarau. Diese geht über die Kantonsgrenzen des Aargaus hinaus, bestätigt Postauto AG auf Anfrage. Für gewisse Linien erhalten also auch andere Kantone einen Anteil dieser Rückzahlungen. Nicht alles ist für den Aargau vorgesehen.
Man müsse auch relativieren, sagt Hans Ruedi Rhis vom Kanton. «Der Kanton Aargau bestellt öffentlichen Verkehr in der Höhe von 360 bis 400 Millionen Franken pro Jahr. Da sind gut 10 Millionen Franken über 10 Jahre nicht sehr viel», sagt Rhis. Man habe aber nicht gewussst, mit wie viel Geld man rechnen müsse und sei auch jetzt noch im Unklaren.
Rückzahlungen bis Ende Jahr
Das Bundesamt für Verkehr leitet eine Arbeitsgruppe, mit der Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV). Sie soll sagen, wie genau die Rückzahlungen berechnet werden. «Es ist davon auszugehen, dass die Arbeiten bis im Herbst 2018 abgeschlossen werden und die Rückzahlungen noch dieses Jahr erfolgen können», schreibt das BAV auf seiner Internetseite.
Der Zeitrahmen sei realistisch, heisst es beim Kanton Aargau weiter. Wie detailliert alles berechnet werde, sei aber offen. «Man muss wohl irgendwo einen Strich ziehen», sagt Hans Ruedi Rhis vom Kanton Aargau weiter.