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Aargau Solothurn Recycling: Geschäft mit Abfall läuft – ist aber auch ein Risiko

Vize-Aargauer Unternehmerin des Jahres 2011, Aargauischer Unternehmenspreis 2014, die Liste der Auszeichnungen für Karin Bertschi und ihr Recycling-Paradies wächst stetig. Die 24-jährige will weiter expandieren. Das Abfallgeschäft sei spannend, aber nicht wirklich planbar, sagt sie.

Karin Bertschi betreibt seit Mai eine zweite Sammelstelle in Hunzenschwil. Heute ist die Unternehmerin 24 Jahre alt. Mit 19 bereits eröffnete sie den Hauptsitz der Sammelstelle in Reinach im Aargauer Wynenthal.

Das Geschäft mit dem Abfall an beiden Standorten läuft gut. Umsatz- oder Gewinnzahlen gibt das Unternehmen zwar nicht bekannt. Immerhin investierte Karin Bertschi alleine in den Standort Hunzenschwil 3 bis 4 Millionen Franken.

Seit Mai ist die Filiale offen, die Nachfrage ist gross. «Gerade nach den Festtagen war der Ansturm grösser als sonst. Es hat sich viel Papier, Glas, Karton angesammelt. «Die Leute entsorgen gerne», sagt Bertschi gegenüber Radio SRF.

Frau in oranger Weste steht vor grünen Containern, in der Hand hält sie Abfall.
Legende: Karin Bertschi im Recycling-Paradies Hunzenschwil. Hier lernen auch die Kleinen und ganze Schulklassen das Entsorgen. SRF

Was für ihre Kunden Abfall ist, ist für Karin Bertschi wertvoller Rohstoff. Tetrapackungen, Korkzapfen, Sparlampen, Autobatterien, Textilien, hier ist alles «recyclebar». Zu 90 Prozent ist das Entsorgen gratis, Sperrgut wie Holz oder Grüngut kostet ein paar Franken. Die Stelle ist öffentlich, Entsorgungswillige kommen zum Teil von weit her.

Entsorgtes bleibt in der Schweiz

Das meiste Material bleibt in der Schweiz. Die Infrastruktur sei vorhanden, freut sich Karin Bertschi. Papier geht zurück zur Papierfabrik, aus Korkzapfen werden Korkplatten gepresst, der Kunststoff in der Ostschweiz gewaschen und zu Granulat verarbeitet. Dieser Kunststoff landet zum Teil aber auch in Asien.

Audio
Recycling als Geschäftsmodell (07.01.2015)
08:07 min
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 7 Sekunden.

Je nach Rohstoffpreis lohnt sich ein sofortiger Verkauf, oder man wartet noch zu. Chromstahl jetzt zu verkaufen bringe wenig Gewinn, weiss Karin Bertschi. Hier lohnt sich zuwarten. Das Geschäft mit dem Abfall sei schwer planbar, ein Budget kaum machbar. «Wir nehmen die Tage wie sie kommen. Ich arbeite ohne Budget».

Karin Bertschi und ihre drei Geschwister sind finanziell am Recycling-Paradies beteiligt. Die Idee: In die grosse grüne Halle reinfahren, alles bequem, gedeckt, entsorgen, die Halle wieder verlassen. Personal (total 8 Angestellte an beiden Standorten) helfen den Kunden, den richtigen Entsorgungs-Container zu finden.

Die Leute sollen nicht einen ganzen Nachmittag lang ihr Material entsorgen. Sie sollen an einem Ort, einfach, rasch und kostenlos alles loswerden.
Autor: Karin Bertschi Geschäftsführerin Recycling-Paradies Reinach und Hunzenschwil

Abfallgeschäft liegt der Familie Bertschi

Die junge Unternehmerin kennt das Abfallgeschäft von klein auf. Mit 8 Jahren half sie bereits in der Sammelstelle der Eltern in Reinach. Die Familie Bertschi führt zudem seit Jahren einen Mulden- und Containerservice und handelt mit Schrott und Metall. Ihre Eltern hätten geniale Vorarbeit geleistet, sagt Bertschi im Interview. Das Unternehmer-Leben sei spannend, die Arbeitszeiten aber lang. Man müsse gerne arbeiten.

Als Frau, 24, blond, wird man als Geschäftsführerin auch mal belächelt. Das animiert mich, ich arbeite gerne.
Autor: Karin Bertschi Geschäftsführerin Recycling-Paradies

Expansion in Aussicht

Die Auszeichnungen geben ihr Recht. Der Erfolg auch. Bertschi ist bereits auf der Suche nach neuen Standorten im Aargau. Das sei nicht ganz einfach, man müsse geeignete Parzellen finden, weiss sie. Momentan sind die Regionen Lenzburg, Baden und Oftringen im Gespräch. Spruchreif ist noch nichts.

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