Die Deponie (Inertstoffdeponie Typ B) im Attisholzwald soll genügend Platz bieten, damit der Bauschutt aus dem oberen Kantonsteil für die nächsten 30 bis 35 Jahre abgelagert werden kann. Konkret geht es um den Bauschutt aus der Region rund um die Stadt Solothurn. Das sind die Pläne der Solothurner Kantonsverwaltung, die bereits seit einigen Jahren am Entstehen sind.
Die bereits bestehende Deponie soll stark vergrössert werden. Es soll Kies abgebaut werden, die dabei entstandene Grube und ein Waldstück sollen danach etappenweise mit Deponiematerial aufgefüllt werden. Betrieben werden die bestehende und die neue Anlage von einer externen Firma. Betroffen ist ein Gebiet, das zum Grossteil in der Gemeinde Riedholz liegt, zu einem kleineren Teil in der Gemeinde Flumenthal.
Kanton stellt Anpassungen in Aussicht…
Im Mitwirkungsverfahren zur geplanten Erweiterung der Deponie gingen 46 Eingaben ein. Das kantonale Amt für Raumplanung hat diese nun ausgewertet und einen Mitwirkungsbericht erstellt. Am Montagabend wurde dieser dem Gemeinderat Riedholz und der Bevölkerung präsentiert.
Im Vergleich zum ursprünglichen Projekt seien Änderungen veranlasst worden, erklärte Rolf Glünkin vom Solothurner Raumplanungsamt. Das zuständige Planungsbüro müsse nun etwa die Geländegestaltung überprüfen. Konkret geht es um die Frage, ob an einigen Stellen weniger Material aufgeschüttet werden kann, damit der höchste Punkt des Geländes tiefer zu liegen kommt.
…aber Gegner sind davon nicht überzeugt
Dies ist eine der zentralen Forderungen der «Bürgerbewegung Riedholz». Sie hat beim Gemeinderat eine Petition mit über 300 Unterschriften eingereicht, damit sich dieser für Verbesserungen einsetzt. Die Bewegung mit den Initianten Willi Lindner und Rudolf Mangold kritisiert unter anderem, dass einigen Einwohnern der Gemeinde die heute noch freie Sicht auf die Alpen verunmöglicht werde.
Wenn die Deponie aufgefüllt und aufgeforstet sei, würden die Bäume die Aussicht versperren. Zudem sei das Projekt überdimensioniert und es würden zu viele Lastwagen von und zur Deponie fahren. Von den versprochenen Anpassungen sind die Initianten nicht überzeugt. Der Kanton müsse noch mehr tun – schliesslich sei ein grosser Teil des Dorfes betroffen. Bisher sei vor allem Kosmetik betrieben worden, so die Kritiker.
Gemeinde hofft auf Kompromiss
Gespannt auf die Anpassungen wartet auch Gemeindepräsidentin Jasmine Huber – vor allem in Bezug auf die Höhe der Aufschüttung. «Einige Dorfbewohner sind auch nach Riedholz gezogen, weil sie hier eine schöne Aussicht auf die Berge haben. Dass sie diese behalten wollen, das ist verständlich.»
Gemeindepräsidentin Huber zählt auch darauf, dass der Kanton wie versprochen zu zeigen versucht, wie hoch die Baumkronen einst stehen werden, mit Ballonen oder Bauprofilen. Es soll eine Lösung geben, die möglichst viele Bewohner von Riedholz zufrieden stellt, wünscht man sich bei Gemeinde und auch beim Kanton. Dazu müssten alle Parteien unter Umständen aufeinander zugehen, und nicht auf ihren Standpunkten beharren, so Huber.
Bürgerbewegung lässt sich nicht abschrecken
Rolf Glünkin vom Raumplanungsamt sagt aber deutlich, dass es am Schluss auch um eine Abwägung von öffentlichem Interesse (Platz für eine Deponie) und privatem Interesse (Sicht auf die Alpen) geht.
Die «Bürgerbewegung Riedholz» beeindruckt das nicht. Sie zählt nun auf den nächsten Schritt, das Nutzungsplanverfahren im Mai. Dabei sind allerdings nur die Gemeinde, Verbände und Direktbetroffene einspracheberechtigt. Ob die Initianten Willi Lindner und Rudolf Mangold in diese Kategorie fallen, ist unklar.
Wenn sich ihre Anliegen nicht erfüllen, wollen sie mit ihrer Bewegung in die Politik einsteigen, um im Gemeinderat zu wirken. Wohl nicht sie selber, betonen die beiden Pensionäre. Unter den Sympathisanten befänden sich aber auch jüngere Personen, welche allenfalls bei den Gemeindewahlen im Frühling antreten könnten.