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Neuer Präsident Solothurner FDP soll jünger und urbaner werden

Stefan Nünlist ist neuer Präsident der FDP Kanton Solothurn. Der 55-jährige Oltner wurde am Dienstagabend an der Delegiertenversammlung in Mümliswil einstimmig gewählt.

Er wolle die Jungen vom Freisinn überzeugen und «Herzen gewinnen», sagte Nünlist vor den Delegierten. Er will auch die Städte zurückerobern. Und Allianzen mit anderen Parteien schmieden. Kein einfacher Job.

SRF: Der Solothurner Freisinn macht schwierige Zeiten durch. In den letzten Jahren ging ein Nationalratssitz verloren, dann ein Ständeratssitz, kürzlich sogar noch ein Regierungsratssitz. Man erwartet von Ihnen, dass Sie die FDP wieder zurück auf die Erfolgsspur führen. Mit welchem Rezept?

Zur Person

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Stefan Nünlist (55, geschieden) ist in Starrkirch-Wil aufgewachsen. Der Fürsprech und Notar hat eine Diplomatenausbildung durchlaufen und war persönlicher Mitarbeiter zweier Bundesräte. Seit 2013 ist er Kommunikations-Chef der Swisscom. Er war Gemeinderat von Olten und Präsident der FDP-Stadtpartei. Aktuell ist er Präsident des Yachtclubs Olten.

Stefan Nünlist: Es gibt drei Sachen, die wir als Partei wieder lernen müssen. Wir müssen wieder lernen, näher zu den Menschen zu gehen, Themen aufzunehmen, welche die Menschen wirklich beschäftigen. Dann müssen wir lernen, gemeinsam zu kämpfen, wenn die Partei einen Entscheid gefällt hat. Und drittens müssen wir Allianzen bilden mit anderen Parteien, gerade bei Majorzwahlen muss man Mehrheiten gewinnen bei den Stimmenden.

Sie haben in Ihrer Antrittsrede gesagt, man müsse die Jungen vom Freisinn überzeugen und Herzen gewinnen. Ist die Solothurner FDP heute eine emotionslose Altherrenpartei?

Wenn man von aussen den FDP-Auftritt sieht, ist er oft ein bisschen unterkühlt, habe ich den Eindruck. Wir reden viel über Geld und Wirtschaft, sagen aber nicht, warum wir das machen. Eigentlich geht es um Menschen, um Arbeitsplätze, dass man Lernende ausbildet. Das ist eben bürgerlich: einem Menschen eine Ausbildung geben, damit er ein möglichst selbstständiges Leben führen kann.

Den Regierungssitz verloren hat die FDP in diesem Jahr unter anderem deshalb, weil die Kandidatin vom Land kam. Dort hat sie zwar gepunktet. Gewonnen haben aber die beiden Städterinnen, weil sie in den Städten viel mehr Stimmen holen konnten. Wie wollen Sie die Städte zurückerobern?

Wir müssen wirklich lebensnahere Themen angehen, uns in den Städten zeigen, dort aktiv sein. Wir sind eben nicht eine Landpartei oder eine reine Wirtschaftspartei, sondern eine Partei für alle Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Das heisst, man muss zum Beispiel Bus und Bahn ausbauen, weil das den Städtern nützt?

Absolut. Man muss, wenn das Bedürfnis da ist und wir es uns leisten können, Bus und Bahn ausbauen. Städter sind auf den ÖV angewiesen. Da müssen wir uns frei von Ideologie auf den Dialog einlassen.

Verloren hat die FDP in den letzten Jahren auch deshalb, weil sie alleine zu Wahlen angetreten ist. Ein Päckli zum Beispiel mit der SVP kam nie in Frage. Was ist hier zu erwarten von Ihnen als Präsident in dieser Beziehungskrise FDP-SVP?

Ich weiss nicht, ob man von Beziehungskrise sprechen kann. Krise ist immer ein grosses Wort. Die SVP ist uns bei gewissen Werten sehr nahe, in anderen ist sie weiter weg. Wichtig ist, dass wir ein verlässlicher Partner sind als Freisinnige, und dass wir schauen, welche Kandidaten von anderen Parteien wir unterstützen können, und welche Kandidaten von uns auf den Support von anderen Parteien zählen können.

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