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Konkurrenzkampf Solothurner Gärtner: «Die Förster dringen in private Gärten ein»

Die Solothurner Forstbetriebe freuen sich: Erstmals seit Jahren schreiben sie wieder schwarze Zahlen. In der Rechnungsperiode 2015/2016 haben sie rund 300'000 Franken Gewinn erwirtschaftet.

Das traditionelle Holzgeschäft rentiert zwar nicht, aber die Förster bieten ihre Dienstleistungen vermehrt auch ausserhalb der Wälder an: Sie renaturieren Flussläufe oder fällen grosse Bäume in Privatgärten. Das sei keine Konkurrenz zu privaten Anbietern, betont der zuständige Verband BWSo.

Die Gärtner im Kanton Solothurn sehen das offenbar etwas anders: «Sicher ist das ein Thema bei uns», sagt Landschaftsgärtner Peter Emch. Der Vizepräsident des Branchenverbands Jardin Suisse Solothurn stellt fest: «Die Förster dringen immer mehr in die privaten Gärten ein und generieren gewisse Aufträge, die uns dann natürlich fehlen.»

Tatsächlich brauche es Förster, um sehr hohe Bäume zu fällen. «Aber einen Baum bis etwa 10 Meter kann auch ein Gartenbauer entfernen», so Emch. In seiner eigenen Firma arbeitet Emch mit einem Förster zusammen. «Es ist ein Geben und Nehmen», sagt er. Als Verbandspräsident aber sieht er die Entwicklung kritisch.

Baumpfleger hängen in den Ästen
Legende: Es braucht keine Förster für die Baumpflege, sagen die privaten Gartenbauer und Baumpfleger im Kanton Solothurn. Keystone (Symbolbild)

(Noch) kein offener Kampf

Offizielle Gespräche zwischen Waldwirtschaft und Gartenbau habe es im Kanton Solothurn noch nicht gegeben. Es seien bisher wohl Einzelfälle, in denen Förster Arbeiten erledigen, die auch von Gartenbauern gemacht werden könnten, so Emch.

Allerdings: Er und sein Verband wollen «ein kritisches Auge» auf die Entwicklung werfen und wenn nötig das Gespräch suchen. Etwas weniger diplomatisch diskutieren die Gärtner offenbar am Stammtisch über die neue Konkurrenz. Peter Emch sagt, man höre ab und an den Spruch «Förster, geh zurück in den Wald!»

«Halbstaatliche» Forstbetriebe

Vor allem Bürgergemeinden besitzen im Kanton Solothurn Wald. Diese betreiben auch die meisten Forstbetriebe. Für die Waldpflege erhalten die Besitzer Abgeltungen des Kantons (35 Franken jährlich pro Hektare Land) und der Einwohnergemeinden (5 Franken pro Einwohner). Insgesamt belaufen sich die Beiträge damit auf rund 2,5 Millionen Franken im Jahr.

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