10 Millionen Franken Schaden. Soviel hat der Sturm «Burglind» letzte Woche allein im Kanton Solothurn verursacht. Das entspricht bereits der doppelten Schadenssumme, welche die Solothurner Gebäudeversicherung (SGV) im ganzen letzten Jahr zu beklagen hatte.
Bei der SGV sind mittlerweile mehr als 3000 Schadenmeldungen eingegangen. Zu viel um sie mit normalem Personalaufwand abzuarbeiten. Die SGV spricht darum selbst von einem «Ausnahmezustand». Laut Direktor Markus Schüpbach wurde Überzeit angeordnet, es muss an Samstagen gearbeitet werden und es wurden temporär zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.
Damit die Mitarbeiter auch über Mittag durcharbeiten können, lässt das Unternehmen die Verpflegung auf eigene Kosten per Kurier anliefern. Die Speisekarte richte sich dabei ganz nach dem Gusto der Belegschaft, also von Pizza über Kebab zu Salaten oder Sandwichs, so Schüpbach.
Der Ausnahmezustand dauert bei der SGV voraussichtlich noch bis Ende Monat. Ab Anfang Februar können die Mitarbeiter ihre Samstage wieder normal verplanen, hofft der Direktor.
Thal/Gäu am stärksten betroffen
Allerdings: Bis sämtliche Schäden aufgearbeitet sind, wird es wohl noch länger dauern. «Wir rechnen mit weiteren Schadenmeldungen und deren Bearbeitung während der ganzen ersten Jahreshälfte», sagt Schüpbach.
Am stärksten betroffen ist im Kanton Solothurn die Region Thal/Gäu mit über 800 Schadenfällen. Am meisten Glück hatten die Bucheggberger und die Schwarzbuben.
Die höchste Schadensumme gibt es voraussichtlich in Oensingen. Dort hat Burglind ganze Dächer davon geweht, die dann in andere Häuser krachten und die Fassaden beschädigten. Diese Schäden dürften laut ersten Schätzungen über eine Million Franken kosten. «Dort war es ein grosses Glück, dass keine Personen verletzt wurden», sagt Schüpbach.
4400 Schadensmeldungen im Aargau
Bei der Aargauer Gebäudeversicherung (AGV) sind bis heute Mittag fast 4400 Schadenmeldungen eingegangen. Die AGV rechnet damit, dass noch weitere 100 Schäden dazu kommen. «Die Schadensumme wird damit auf zirka 12 - 14 Millionen Franken geschätzt», heisst es in einer Medienmitteilung des AGV.
Zum Vergleich: Nach «Lothar» im Dezember 1999 gingen beim AGV 23‘000 Schadenmeldungen ein und die Schadensumme betrug rund 56 Millionen. Dennoch verursachte «Burglind» laut AGV die «zweithöchste Sturm-Schadensumme in der Geschichte der AGV».