Die Freude bei den Solothurner Grünen nach den Wahlen 2009 war gross: Die Partei konnte den Wähleranteil um zwei Prozent steigern und erreichte mit sechs Kantonsräten im Parlament erstmals Fraktionsstärke.
Der Dämpfer kam bei den Nationalratswahlen 2011: Die grüne Nationalrätin Brigit Wyss – ein Jahr zuvor noch als Bundesratskandidatin im Rennen – wurde abgewählt. Der Sitz ging an den Listen-Partner SP. Das Verhältnis zwischen den beiden Parteien kühlte sich in der Folge noch mehr ab, als die SP im Kantonsrat für ein Verbot von Listenverbindungen eintrat – eine Ohrfeige für die Grünen.
Als grösste Erfolge in den vergangenen vier Jahren nennt der Co-Präsident der Solothurner Grünen, Felix Wettstein, Vorstösse zu den Themen Sonnenenergie, Raumplanung und Familienzulagen. Weiter hätten die Solothurner Grünen mit Iris Schelbert einen Sitz in der Oltner Stadtregierung erobern können.
Im Schatten der Sozialdemokraten
Zuwenig punkten konnten die Grünen in der Energiedebatte nach dem Atom-Unglück von Fukushima. Im Solothurner Kantonsrat kamen die meisten Vorstösse zu Energiefragen von der SP, so wie etwa die erst vor wenigen Tagen vom Parlament überwiesene Forderung, dass auf Hausdächern mehr Solaranlagen installiert werden sollen.
Warum kommen solche Forderungen nicht von den Grünen? Co-Parteipräsident Wettstein widerspricht im Gespräch mit Radio SRF:
Hauptziel Solothurner Regierung
Ambitioniert zeigen sich die Solothurner Grünen beim Wahlziel. Mit Brigit Wyss wollen sie erstmals in die Regierung einziehen. Im Kantonsrat – wo die Grünen trotz Fraktionsstärke noch immer ein kleines Grüppchen bilden – wollen sie die Zahl der Mandate von sechs auf sieben bis acht steigern.
Die Bewältigung der Energiewende, die Überwindung der Atomkraft, Fragen der Raumplanung und der sozialen Gerechtigkeit stehen auch in den kommenden vier Jahren ganz oben auf der grünen Traktandenliste.