Die Vorlage basiert auf dem Gegenvorschlag der Regierung zur Intiative «Öffnung zum Rhein». Weil jener frühere Vorgaben des Grossen Rates ungenügend erfüllte, formulierte die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) Ziele des Wettbewerbes verbindlicher und konkreter um, auch damit die Initianten ihr Begehren zurückziehen.
In der Ratsdebatte wurden bekannte Positionen erneut vertreten. So will die SVP mit Verweis auf Denkmalschutz und Basel Tattoo die Kasernenhülle möglichst gar nicht verändern. Sie beantragte eine sofortige Volksabstimmung ohne Gegenvorschlag, blitzte aber mit 15 gegen 73 Stimmen ab. Die Ratsmehrheit sprach sich für den Kompromiss der Kommission aus. CVP und LDP betonten indes, ein Ja heute bedeute kein Präjudiz. Das Grüne Bündnis war gespalten; ein Teil fürchtet, dass mit einer Öffnung den Quartierkindern Platz verloren ginge.
Tadel erhielt die Regierung für ihre ungenügende Erfüllung des Parlamentsauftrages von vor einem Jahr. Kritisiert wurden auch Wortwolken über die inhaltliche Kasernen-Zukunft; das Grüne Bündnis etwa sprach von «blutleeren Begriffen». Die SP forderte Klärung darüber, was denn künftig in der Kaserne stattfinden soll; eine «Verkrustung» bei der Nutzerschaft dürfe nicht sein. Aus den Reihen des Grünen Bündnisses hingegen wurde namens des Quartiers vor dem Umpflügen gewachsener Nutzer-Strukturen gewarnt.
Guy Morin garantiert Tattoo
Regierungspräsident und Kulturminister Guy Morin versprach, ein konkretes Nutzungskonzept mit dem Baukredit in einem bis zwei Jahren vorzulegen. Ein breites Mitwirkungsverfahren habe ja schon einiges geklärt. Morin hielt fest, dass das Tattoo «nicht in Frage gestellt» sei: Bisherige Nutzungen seien zu garantieren. Das komme auch so in die Wettbewerbsvorgaben.
Am Ende kam der Projektierungskredit mit 71 gegen 13 Stimmen bei fünf Entaltungen deutlich durch. Eine Vertreterin der Initianten kündigte in der Debatte an, dass das Begehren zurückgezogen werde, wenn die BRK-Fassung beschlossen und rechtskräftig werde.