Der Messemontage-Unternehmer Gerhard Raschke aus Bayern baut an der «Baselworld» die Stände für Grosskunden wie Swatch, Chanel oder Bucherer. Dass er seinen Mitarbeitern in der Schweiz auch Schweizer Löhne zahlen muss, findet er «grundsätzlich völlig korrekt». Und rechnet die Kosten davon vor: «Grob gerechnet haben sich die Montagen hier für uns um 30 Prozent verteuert.»
Die Mehrkosten überwälzt Raschke seinen Kunden, den Ausstellern. Die Messe bestätigt die Höhe der Mehrkosten: «Wahrscheinlich gibt es einer relativ grosse Bandbreite, je nach Aussteller», sagt Messe-Sprecher Christian Jecker. «Über den Daumen gepeilt, kann das aber schnell einmal um ein paar hunderttausend Franken mehr gehen.»
Die Mehrkosten sind aus Sicht des Messemontage-Unternehmers nicht das grösste Problem. Er kämpfe mehr mit dem administrativen Aufwand, den der GAV für ihn zur Folge habe, sagt Raschke - und mit innerbetrieblichen Schwierigkeiten, die sich stellen, wenn er als Geschäftsleiter seinen Standbauern zum Beispiel in Hannover erklären muss, wieso sie für dieselbe Arbeit deutlich weniger verdienen als die Kollegen an der «Baselworld».