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Basel Baselland Der Tüftler in der Basler Markthalle

In der «Rep-statt» in der Basler Markthalle repariert Ueli Wieser alte und defekte Geräte. Der pensionierte Radioelektriker will damit dem Trend der «Wegwerfgesellschaft» entgegenwirken.

Seit April ist die Werkstatt im hinteren Teil der Markthalle eingemietet. Repariert wird fast alles: Uhren, Kleider, Tische und auch viele technische Geräte. Für diese ist der 65-Jährige Ueli Wieser zuständig. Er ist seit Kurzem pensioniert und gelernter Radiotechniker. Später hat er Biologie studiert und auch als Biologe gearbeitet. Jetzt, da er pensioniert ist, widmet er sich wieder seinem ersten Beruf. «Ich habe schon immer für meine Freunde Dinge repariert. Ich bin halt einer, der, wenn andere aufgeben, weiter macht».

Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich

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Reparieren, nicht flicken: Die Rep-statt (23.12.2015)
05:14 min
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Elektronische Verstärker, Stereoanlagen oder Akkubohrer: Wieser nimmt die Geräte auseinander und versucht, den Fehler zu finden. Für die anderen Dinge, wie Kleider oder Uhren, arbeiten in der «Rep-statt» auch eine Schneiderin und ein Uhrenmacher. Einen Franken pro Minute kostet der Service. Das Geld wandert aber nicht in die Taschen der Mitarbeiter - sie arbeiten alle ehrenamtlich - sondern wird in Materialkosten und Spesen investiert. «Ich bekomme AHV und meine Rente und bin nicht auf das Geld angewiesen», sagt Wieser, «mir macht die Arbeit einfach Spass».

Nicht alle Geräte, die bei Wieser landen, kann er auch tatsächlich reparieren. «Ein paar Geräte sind derart gut verleimt, dass man, wenn man sie öffnen möchte, alles kaputt machen würde», sagt er. Wann immer möglich, möchte er die Sachen aber reparieren: «Manchmal schaue ich auch im Internet bei Sammlerbörsen nach, ob es die Ersatzteile hat». Und etwas ist ihm ganz wichtig: «Wenn wir an etwas arbeiten, dann immer mit dem Hintergedanken, dass es nachhaltig sein soll. Deswegen reden wir auch nicht von 'flicken', was eher für den Moment halten soll, sondern von 'reparieren'. Das hält dann längerfristig.»

Viele Gegenstände haben einen emotionalen Wert. Das geht oft vergessen.
Autor: Ueli Wieser Mitarbeiter «Rep-statt»

Mit der «Rep-statt» wollen die Mitarbeiter auch ein Zeichen setzen gegen die sogenannte «Wegwerfgesellschaft». In einer Zeit, in der man alles im Überfluss kaufen kann, möchten sie den Wert der Dinge schätzen. «Viele Gegenstände haben für die Besitzer einen emotionalen Wert, das wird oft vergessen. Wenn wir diese Dinge reparieren können, machen wir den Leuten eine Freude», so Wieser.

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