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Altlastensanierung Kesslergrube Grenzach: eine Deponie - zwei Sanierungskonzepte

Jahrelang haben Basler Chemiebetriebe in der Gemeinde Grenzach (D) Abfall in einer ehemaligen Kiesgrube entsorgt. Nun wird darüber gestritten, wie die Grube saniert werden soll. Während der Pharmakonzern Roche den ganze Abfall herausholt, will die Firma BASF die Abfälle nur «einkapseln».

  • Basler Chemiefirmen haben über Jahre Chemieabfälle in der Kesselgrube in Grenzach (D) deponiert.
  • Die Gemeinden Grenzach-Wyhlen, Riehen und Muttenz fordern von BASF eine Totalsanierung der Kesslergrube, nach dem Modell der Sanierung durch Roche.
  • Roche zahlt für eine Totalsanierung rund 240 Millionen, die BASF-Sanierung kostet rund 30 Millionen Euro.
  • Mit einer Einsprache gegen das Sanierungsprojekt von BASF sind die Gemeinden gescheitert.
  • In den nächsten Tagen entscheiden die Gemeinden, ob sie ihre Einsprache weiterziehen.

Der Unmut in Grenzach ist gross. «Wer Dreck dort ablädt, soll ihn gefälligst wieder herausholen», sagte eine Grenzacherin 2015 während einer Demonstration gegen das Sanierungskonzept von BASF bei der Kesslergrube. Ab den 1950er und bis in die 1970er Jahren haben die Basler Chemiebetriebe Hoffmann La Roche und Ciba Abfälle entsorgt.

Diese Methode eignet sich am besten für das Gebiet.
Autor: Livio Ulmann Projektleiter BASF

Nun steht die Sanierung der Deponie an und dabei setzen die Grosskonzerne auf unterschiedliche Konzepte. Roche hat bereits mit einer Totalsanierung begonnen. BASF, welche die Ciba übernommen hatte, will dagegen den Abfall im Boden belassen und die Umwelt mit einer sogenannten «Einkapselung» vor den Giftstoffen im Boden schützen.

«Diese Methode eignet sich am besten für das Gebiet», erklärt Livio Ulmann, Projektleiter für den BASF-Anteil der Kesslergrube. Eine Totalsanierung sei schwierig, weil sich unter anderem eine Kläranlage auf dem Gebiet befindet. Zudem sei der BASF-Teil deutlich grösser als der Anteil der Roche.

«Billigsanierung» durch BASF?

Die Gemeinden Grenzach-Wyhlen, Riehen und Muttenz wollen von einer solchen Methode jedoch nichts wissen und sprechen von einer «Billigsanierung». «Damit wird das Problem nicht gelöst, sondern nur vertagt und nach hinten geschoben», sagt Riehens Gemeindepräsident Hansjörg Wilde. Riehen befürchtet, dass eine allfällige Grundwasserverschmutzung durch die Kesslergrube auch auf die Grenzacher Nachbarsgemeinden Auswirkungen hat.

Mit ihrer Einsprache gegen das Projekt sind die Gemeinden jedoch gescheitert. Letzte Woche hat das Regierungspräsidium in Freiburg dem Sanierungsprojekt von BASF zugestimmt. Ob die Gemeinden ihre Einsprache weiterziehen, entscheiden sie in den nächsten Tagen.

(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)

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