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Basel Baselland Kleinbasler Grosssiedlung «Klybeck Mitte» im Aufbruch

Als die Siedlung «Klybeck Mitte» in den 1970-er Jahren erbaut wurde, galt sie als Vorzeigesiedlung. Schon schnell zeigten sich aber soziale Probleme. Immer mehr drohte die Siedlung zu «verslumen». Vor dreieinhalb Jahren begann ein Projekt zur Förderung des Wohlbefindens der Bewohner.

Tonnenweise Abfall in der Tiefgarage, Essensreste und Verpackungen in den Rabatten - der Anblick der Wohnsiedlung «Klybeck Mitte» lud nicht zum Verweilen ein. Dazu kamen soziale Spannungen, da sich die Bewohner nicht an die Hausregeln hielten. Vor dreieinhalb Jahren erreichte die Stimmung ihren Tiefpunkt, als die Aussengeräte des Kindergartens wieder einmal zerstört wurden.

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Klybeck-Mitte auf dem Weg in die Zukunft (12.05.2014)
06:00 min
abspielen. Laufzeit 6 Minuten.

Dies war der Zeitpunkt, an dem der Kanton aktiv wurde. Das Erziehungsdepartement beauftragte das Büro Courvoisier einen Plan auszuarbeiten, wie das Wohlbefinden der Menschen in der Siedlung verbessert werden könnte. Dabei sollten auch die Hausbesitzer miteinbezogen werden.

Angst in der Anonymität

Zu Beginn seien alle Seiten der Idee sehr reserviert bis ablehnend gegenüber gestanden, sagt Billie Grether, die Verantwortliche für das Projekt gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. «Wir mussten von allen Beteiligten zuerst das Vertrauen gewinnen.» Erst bei einem Businesslunch mit den diversen Verwaltungen der Häuser sei Bewegung ins Verhältnis mit den Besitzern gekommen.

Dann konnte die Arbeit beginnen. «In Gesprächen mit den Bewohnern merkte ich, dass der Abfall und das Nichteinhalten der Hausregeln die Menschen am meisten beschäftigten.» Gleichzeitig sei aber auch die Anonymität ein Problem gewesen. «Viele Angebote für sozial Schwächere gibt es zwar im Quartier. Die Menschen hier kennen sie aber nicht.»

Vernetzung als Teil der Aufbauarbeit

Grether lud die Institutionen ein, ihre Aktivität auf die Rasenflächen des Quartiers zu verlegen, so dass die Institutionen für die Bewohner sichtbar würden. Weiter organisierte sie Aktionstage für die Kinder, Aktivitäten für die Mütter und begann das Abfallproblem sichtbar zu machen. «Wir sammelten allen Müll ein und schichteten ihn auf. Es gab ein eindrückliches Mahnmal.»

In diesen Tagen wird jetzt noch der Kindergarten eingeweiht. Dies wäre eigentlich ein kleiner, eher unscheinbarer Akt. Doch mit der ganzen Vorarbeit, dem Einbezug der Kinder bei der Auswahl der Spielgeräte, der Zusammenarbeit mit der Verwaltung, dem Aufstellen der Spielregeln etc. wird nur der letzte Akt sichtbar. «Die Kinder müssen spüren, dass ihre Meinung wichtig ist», so Grether zur Aufbauarbeit. «Nur so können wir erreichen, dass sie auch Verantwortung übernehmen.»

Grösste Herausforderung steht noch an

Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Es bleibt noch ein halbes Jahr Zeit, das Einhalten der aufgestellten Regeln «in Begleitung» zu üben. Weiter muss auch noch geklärt werden, wer später die Aktivitäten initiieren soll. Finden sich genügend Mitbewohner, die in Form eines Rates die begonnene Arbeit weiterführen, so kann von einem erfolgreichen Projekt gesprochen werden. Erst dann gewinnt die Einweihung des Spielplatzes einen tieferen Sinn.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf circa 175'000 Franken. Abgeschlossen wird es Ende 2014. Ende Mai wird der Spielplatz eingeweiht.

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