Die Freiburger Bevölkerung wächst rasch - zu rasch, für Alain Riedo, dem Direktor der Freiburger Handels- und Industriekammer. Er rechnet vor: Pro Jahr nehme die Bevölkerung um 6000 Personen zu. Rund die Hälfte davon sei berufstätig. Laut Alain Riedo sollte man daher pro Jahr 2000 bis 3000 neue Arbeitsplätze anbieten können. Kann man aber nicht: Es fehlen um die 1000 Stellen.
Bauland für Firmen statt für Bürger
Diese Bevölkerungsentwicklung bremsen? Nein, sagt Alain Riedo. Stattdessen brauche die Freiburger Wirtschaft mehr Unterstützung vom Kanton. «Im Kanton Freiburg fehlen grössere Baulandparzellen, um den Bedürfnissen von grossen Investoren gerecht zu werden», sagt Riedo. Und es fehlt an Anreizen für Firmen, Freiburg als Standort auszuwählen: Um auch dieses Geschäft anzukurbeln, könnte der Kanton Bauland kostenlos oder günstig zur Verfügung stellen, so Riedo.
Pendler versalzen die Suppe
Hinzu kommt: Die Freiburger Bevölkerung besteht aus einem grossen Teil von Pendlern. Insbesondere etliche Neuzuzüger - angelockt von preiswerten Immobilien und Bauland - arbeiteten im Kanton Bern. Steuern hingegen würden sie im Kanton Freiburg bezahlen. Fatal, meint Riedo. Er befürchtet, der Nachbarkanton könnte dereinst auf die Idee kommen, sich vom Freiburger Steuerkuchen ein Stück abzuschneiden.