Die Berner Kantonsregierung hat am Donnerstag in einer Mitteilung wiederholt, dass sie gegen ein Bundesasylzentrum auf dem Lysser Waffenplatzareal ist. Bereits im Juni hatte die Regierung dies klar gemacht.
Es gebe durchaus noch Möglichkeiten, den Bund in seinem Vorhaben zu stoppen, meint Regierungsrat Christoph Neuhaus. Man müsse gemeinsam an einen Tisch sitzen.
Ein Bundesasylzentrum bekommt Lyss auf jeden Fall
Der Bund möchte zwei Bundesasylzentren in Lyss errichten. Eines davon ist bereits beschlossene Sache: Der Regierungsrat hat dem Verkauf des Asylzentrums in Kappelen bei Lyss zugestimmt.
Im Gegenzug zum Verkauf von Kappelen erwarten Gemeinde und Kanton aber vom Bund, dass er auf den Standort auf dem Waffenplatz verzichtet. «Der Sachplan Asyl schreibt vor, die Bundesasylzentren über die Schweiz zu verteilen», sagt Regierungsrat Christoph Neuhaus. «Ein zweites Zentrum, nur 800 Meter vom ersten entfernt, würde ein Verstoss gegen diesen Sachplan bedeuten.» Ausserdem brauche Lyss dieses Areal, um Siedlungen zu bauen und um zu wachsen.
Das SEM schweigt
Das Bundesamt für Migration äussert sich nicht zur Kritik von Gemeinde und Kanton: «Solange der Bundesrat nicht entschieden hat, können wir dazu leider nichts sagen», lässt sich Mediensprecher Lukas Rieder zitieren.
Der Ball liegt nun also beim Bundesrat. Er wird entscheiden, ob Lyss ein zweites Asylzentrum bekommt, oder ob es bei dem einen in Kappelen bei Lyss bleibt.