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Bern Freiburg Wallis Dem Herrgott geht das reformierte Bodenpersonal aus

Im Kanton Bern teilen sich etwa 500 Leute 360 reformierte Pfarrstellen. Aber in den nächsten Jahren werden 120 Pfarrerinnen und Pfarrer pensioniert. Das ist etwa jede 4. Stelle. Die Studienabgänger der Uni können diese Abgänge bei weitem nicht ersetzen. Jetzt sucht die Kirche Quereinsteiger.

In den bernischen Pfarrämtern macht sich der künftige Personalmangel aus zwei Gründen bemerkbar. Es gehen viele ältere Seelsorger in den Ruhestand, die ihr Pfarramt zu 100 Prozent ausfüllen. Die Studienabgänger der Universitäten können diese Lücken nicht füllen. Zudem wollen die jungen Theologen lieber Teilzeitstellen.

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Der reformierten Kirche fehlt der Nachwuchs (Christian Strübin, 20.12.2012)
12:37 min
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«Das ist eine beunruhigende Entwicklung», sagt Andreas Stalder, der Beauftragte für kirchliche Angelegenheiten in der Berner Kantonsverwaltung. Der Kanton Bern stellt die Pfarrpersonen an und pensioniert sie auch.

Zeit zum Handeln ist es auch für Barbara Schmutz. Sie ist die Präsidentin des Bernischen Pfarrvereins und aktive Pfarrerin in Gümligen. Sie kennt somit den Alltag. Ihre Schlussfolgerung: «Jedes Mittel ist recht, das die Attraktivität des Pfarrberufs steigert und neue Leute überzeugt.» Aber die Landeskirche müsse nicht nur Werbung machen für das Theologie-Studium, sondern vorab für das Pfarramt. Und das sei nicht das Gleiche.

Suche nach neuen Leuten - und neuem Berufsprofil?

Barbara Schmutz steht vor einem Bild und lächelt in die Kamera.
Legende: Der Pfarrerin Barbara Schmutz ist fast jedes Mittel recht, um neue Kirchenleute zu gewinnen. SRF

Die Synode, das Kirchenparlament der reformierten Landeskirche, hat dem Synodalrat deshalb den Auftrag gegeben, Strategien zu entwickeln, um neue Leute für den Pfarrberuf zu gewinnen. Im Vordergrund stehen Akademiker, die in einem verkürzten Verfahren in den Pfarrberuf einsteigen können. Zwei solche Sonderkurse in den 60er und 80er-Jahren seien sehr erfolgreich gewesen, sagen Kanton und Kirchenleitung übereinstimmend.

Mit der Suche nach neuen Pfarrern und Pfarrerinnen ist es aber offensichtlich nicht gemacht. Es braucht auch eine Diskussion, wie das Profil und das Berufsbild der bernischen Pfarrerin und des Pfarrers in Zukunft aussehen soll, welche Aufgaben Priorität haben und wie sich dies in der Ausbildung niederschlägt. Eine sehr grundsätzliche Auslegeordnung, hinter die der Synodalrat, die Universität und der Kanton jetzt gehen müssen.

Andreas Zeller steht auf dem Balkon vor seinem Büro und macht einen nachdenklichen Eindruck.
Legende: Synodalratspräsident Andreas Zeller macht sich Gedanken um die Zukunft «seiner» Kirche. SRF

Allerdings steht für den Synodalratspräsidenten Andreas Zeller fest, dass auch quereinsteigende Pfarrpersonen über ein solides Wissen der alten Kirchensprachen verfügen müssen. Ein Pfarrer oder eine Pfarrerin müsse in der Lage sein, andere Antworten auf grundlegende Fragen des Lebens zu geben als ein Esoteriker oder ein Psychotherapeut.

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