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Nachwuchssorgen bei Firmen Eltern sollen ihre Kinder von einer Lehre überzeugen

Bernische Unternehmen versuchen, die Eltern ins Boot zu holen. Kann das gut gehen?

Gut 20 Erwachsene sitzen mit ihren Söhnen in einer Lagerhalle des Liftbauers AS Aufzüge in Schönbühl bei Bern. Geschäftsführer Daniel Fahrni begrüsst die Eltern und zeigt auf ein Foto der Geschäftsleitung. Einige der Abgebildeten hätten eine Lehre gemacht, sagt er. Seine Botschaft an die Runde: Auch mit einer Lehre kann man viel erreichen.

Eine Lehre gilt nicht als sexy.
Autor: Daniel Fahrni Geschäftsführer

Der Liftbauer hat Mühe, Nachwuchs zu rekrutieren. Deshalb setzt Daniel Fahrni nun bei den Eltern an: «Die Eltern sind wichtig und können auf die Zukunft der Kinder grossen Einfluss nehmen.»

Zusammen mit dem Berner Verein Lehrstellennetz hat Daniel Fahrni 2'500 Jugendliche und ihre Eltern zu einem Schnupper-Abend auf dem Firmen-Gelände eingeladen. Gekommen sind rund 40 Leute - fast alle haben einen Migrationshintergrund. Denn Schweizer würden sich kaum mehr für den ziemlich anstrengenden Beruf des Aufzugsmonteurs interessiere, so Fahrni. «Auf dem Bau zu arbeiten gilt bei vielen als minderwertig.»

Der Verein Lehrstellennetz

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Der Verein unterstützt mit seinen Aktivitäten den Berufswahlprozess und somit die Integration der Schülerinnen und Schüler in die Arbeitswelt. Der Verein ist in Bern und Köniz tätig. Beim Projekt «Eltern@Wirtschaft» können Eltern zusammen mit ihren Kindern verschiedene Unternehmen kennenlernen. Verschiedene Betriebe und auch der Bund machen mit.

In einer Art Postenlauf, bei dem Lehrlinge von ihrer Arbeit erzählen, lernen die Jugendlichen und ihre Eltern den Beruf des Aufzugsmonteurs kennen. Und sie sollen merken, dass man dank Berufsmatura und anderen Weiterbildungen durchaus Karriere machen kann.

Was sagen die Eltern?

Eine Mutter ist nach dem Infoanlass sehr daran interessiert, dass ihr Sohn eine Lehre beim Betrieb macht. Doch der Sohn zeigt kaum Interesse. «Ich weiss nicht, ob ich körperlich genug fit bin», sagt der 14-Jährige.

Ein Vater aus Eritrea hätte gerne, dass sein Sohn nach der obligatorischen Schule noch weiter die Schulbank drückt, gar studiert. «Eine Lehre ist aber auch nicht schlecht», meint er am Ende des Abends. Der Vater ist überzeugt, doch der Sohn winkt ab: «Ich habe es nicht so mit Handwerken.»

Hoffen auf Bewerbungen

Geschäftsführer Daniel Fahrni schaut die jungen Leute an: «Es hat einige robuste Jungs darunter, welche ich mir gut als Aufzugsmonteure vorstellen kann.» Fahrni wertet den Abend als Erfolg und hofft nun, dass nächste Woche ein paar aussichtsreiche Bewerbungen auf seinen Schreibtisch flattern.

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