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Generationenwechsel Frutigen: Wandfluh der Dritte hat übernommen

Beim Frutiger Hydraulik-Industrieunternehmen Wandfluh hat Matthias Wandfluh die Geschäftsleitung übernommen. Er ist der Grosssohn des Firmengründers. «Es ist ein Glücksfall», sagt sein Vater, der langjährige Patron Hansruedi Wandfluh.

Es ist eine zentrale Frage, die sich mancher bestandene Unternehmer mit zunehmendem Alter stellt: Wer führt das Lebenswerk weiter, wer übernimmt die Führungsverantwortung? Bei der Familie Wandfluh in Frutigen ist der Generationenwechsel gelungen. Mit dem 30-jährigen Matthias Wandfluh, einem ETH-Maschinenbauer und Doktor der Ingenieurwissenschaften, hat auf Anfang 2017 die dritte Generation übernommen. Der Stabwechsel passt perfekt. Sein Vater kann seinen 65. Geburtstag am 16. Januar in aller Ruhe feiern.

«Da spielt sehr viel Glück hinein. Auf so eine Nachfolge-Regelung kann man als Vater nur hoffen», sagt Hansruedi Wandfluh, der das Unternehmen seit 1983 führte und zu einer international tätigen Holding-Gesellschaft formte. Rund 230 Leute arbeiten in den beiden Werken in Frutigen, auf der ganzen Welt sind es rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

«Eigentlich hatte ich nie Zweifel, dass ich das will»

Mag sein, dass der Weg von Matthias Wandfluh etwas vorgezeichnet war. Aber letztlich musste er selbst entscheiden, ob er ins eigene Familienunternehmen einsteigen wollte. Nach der Ausbildung, Wanderjahren im Ausland und der Direktionsassistenz in Frutigen seit Mai 2016 ist er nun dafür bereit. Damit sind zwei Grosskinder des Firmengründers Ruedi Wandfluh im Unternehmen. Anita Wandfluh, die Schwester des neuen CEO, leitet den Personalbereich.

Matthias Wandfluh weiss, dass er mit der Hydraulikfirma in ein Geschäft mit harter internationaler Konkurrenz einsteigt. Rund drei Viertel des Umsatzes macht das Berner Oberländer Unternehmen in der Erdöl- und Erdgas-Branche – die zurzeit in einer tiefen Krise steckt.

«Der Alte» will dosiert loslassen

Hansruedi Wandfluh, von 1999 bis Ende 2014 auch SVP-Nationalrat und da ein profilierter Wirtschaftspolitiker, zieht sich auf seine Rolle als Verwaltungsrats-Präsident der Wandfluh-Unternehmungen im In- und Ausland zurück. «Diese Rollenteilung stimmt im Moment. Allerdings habe ich mir vorgenommen, nicht ins operative Geschäft reinzureden. Ich habe viele Beispiele erlebt, dass der Alte nicht loslassen wollte und es deshalb nicht gut gekommen ist.»

Für seinen Sohn stimmt diese Aufteilung, denn in zentralen Fragen seien sie sich einig. Zum Beispiel, dass der Produktionsstandort Frutigen nicht in Frage gestellt wird, auch wenn das Unternehmen im letzten Frühjahr Stellen abbauen musste.

Auch am Arbeitszeitmodell, das dem Vater vor Jahren viel Beachtung einbrachte, wird nicht gerüttelt. Dass nämlich seine Leute auch mal heuen gehen konnten, wenn es Zeit dafür war. «Flexible Arbeitszeiten sind ein Bedürfnis meiner Generation», schmunzelt Matthias Wandfluh. «Das ist heute vielleicht noch wichtiger als vor 20 Jahren.»

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