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Grundsatzfrage im Stadtrat Geld von der Stadt wird für den FC Thun zur Zitterpartie

Der FC Thun steckt in Finanznöten. Der Gemeinderat möchte mit einem Überbrückungskredit von höchstens 500'000 Franken den Konkurs verhindern und die Juniorenabteilung sichern. Aber das Geschäft ist im Stadtparlament höchst umstritten. Öffentliches Geld für einen Proficlub ist in Thun verpönt.

Am Freitagabend, an der letzten Thuner Parlamentssitzung im Jahr 2016, fallen die Würfel, die für den finanziell notleidenden FC Thun schicksalshaft sind: Bekommt der Superleague-Club einen Nothilfe-Kredit von höchstens 500'000 Franken oder nicht? Das Geld aus der Stadtkasse bräuchte der Club dringend, um sich ins neue Jahr zu retten.

Die Meinungen sind zwar gemacht. Nur halten die fünf Fraktionen im Thuner Stadtrat damit hinter dem Berg. «Die Fraktionen haben beschlossen, dies erst im Verlauf der Debatte am Freitagabend offenzulegen», bestätigt Piero Catani, der Chef der SP-Fraktion. «Es ist ein sehr heisses Eisen und mit vielen Emotionen begleitet, in der Politik wie auch in der Bevölkerung», sagen unisono die Fraktions-Präsidentinnen und -Präsidenten. «Wir wissen selber noch nicht, wie es ausgeht.»

«Kein öffentliches Geld» war bisher in Stein gemeisselt...

Dass öffentliches Geld für einen Profifussballclub in Thun ein Tabu ist, hat eine Vorgeschichte. Thun hat nur deshalb ein neues Stadion, weil die Stadt finanziell daran nicht beteiligt ist. Nur so war im Dezember 2007 die zweite Stadionabstimmung zu gewinnen.

An diesem Grundsatz hat Thun bisher festgehalten. «Wir wissen, wie heikel es ist. Wir schlagen einen zinsfreien, aber rückzahlbaren Kredit vor, um die Notlage abzufedern und die grosse Juniorenabteilung nicht zu gefährden», begründete Stadtpräsident Raphael Lanz den Antrag Anfang November 2016. Die Stadt stellte dazu die Bedingung, dass Bevölkerung und Wirtschaft ebenfalls Geld sprechen müssen. «Wir wissen auch, dass dies eine einmalige Aktion bleiben muss. Sonst werden wir unglaubwürdig.»

... aber ein Konkurs wäre wohl die noch schlechtere Lösung

«Es gibt zwei Positionen. Kein Geld für einen Proficlub gegenüber der Nothilfe für einen Club, der in Thun anerkanntermassen viel leistet», bringt es Lukas Lanzrein, Fraktionschef der grossen SVP/FDP-Fraktion auf den Punkt. Vor diesem Zwiespalt stehen alle Parteien.

Sollte der Stadtrat den Kredit von höchstens 500'000 Franken doch genehmigen, wird dies mit sehr viel Murren und ohne jede Begeisterung passieren. Immerhin haben die SVP- und FDP-Parlamentsmitglieder ihrem Grundsatz, dass hier private Initiative gefragt ist, einen konkreten Tatbeweis folgen lassen. Sämtliche Fraktionsmitgliedern werden Aktionäre des FC Thun.

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