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Bern Freiburg Wallis Museum entzaubert berühmten Barry - und pflegt die Legende weiter

Vor 200 Jahren starb Barry, der weltberühmte Rettungshund vom Grossen St. Bernhard. Nun bekommt er im Naturhistorischen Museum Bern eine neue Ausstellung. Diese Ausstellung beweist, dass zahllose Legenden um Barry nicht stimmen - aber sie nimmt den Menschen die schöne Geschichte nicht weg.

40 Menschen soll der tüchtige Rettungshund Barry von 1800 bis 1812 vor dem Bergtod auf dem Grossen St. Bernhard gerettet haben, so die Legende. Seither ranken sich unzählige Heldengeschichten um den grossen Rettungshund, der seit Jahrzehnten im Naturhistorischen Museum Bern steht.

Die neue Barry-Dauerausstellung erweist dem berühmtesten Hund der Welt, dem Inbegriff der Güte und der Fürsorglichkeit, nun mehr Ehre. «Schliesslich ist er unsere Mona Lisa. Schön, dass er nun nicht mehr zwischen zwei Toiletten steht», ulkt Ausstellungsmacher Jürg Nigg.

Legenden sind auch schön, wenn sie nicht wahr sind

«Es waren Hunderte von Hunden im Hospiz der Augustiner Chorherren, die 300 Jahre lang den Grossen St. Bernhard bewachten und verirrte Wanderer und Lawinenopfer in Sicherheit brachten», sagt Marc Nussbaumer, Zoologe und Barry-Experte. «Diese Fakten sind verbürgt und eine gewaltige Leistung des Rettungswesens dieser Zeit. Barry wurde mit der Zeit einfach zum Inbegriff des guten Hundes».

Audio
Hommage an Barry (11.6.14).
05:26 min
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 26 Sekunden.

Gewiss, am ausgestopften Barry, so wie er seit 1923 im Museum stand, war nicht alles echt. Die Präparatoren von damals verpassten ihm längere Beine, einen wuchtigeren Schädel, eine kürzere Schnauze, eine etwas majestätischere Haltung - halt das Schönheitsideal von damals.

Zudem ist Barry nicht den Heldentod gestorben, erstochen von einem erschrockenen französischen Soldaten, der ihn mit einem Wolf verwechselte. Nein, Barry verschied im hohen Alter von 14 Jahren in einem Berner Hundekorb. Und das Schnapsfass am Hundehalsband ist eine Erfindung von später. Zudem sei das Fass seiner Konstruktion wegen denkbar ungeeignet, um ein Bergopfer mit Cognac zu laben.

Fakten und Fiktion treffen zusammen

Diese wundervollen, wenn auch unwahren Geschichten will das Naturhistorische Museum den Menschen nicht wegnehmen. «Wir demontieren Barry nicht. Aber wir stellen den Legenden auch Fakten gegenüber», sagt Ausstellungskuratorin Dora Strahm.

Das Naturhistorische Museum verknüpft die Barry-Ausstellung auch mit dem modernen Bergrettungswesen - ein kühner Spagat, aber spannend. Der Ur-Barry von 1814 steht derweil hinter Glas, in einer Stickstoff-Umgebung, die ihn schützt.

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