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Juri Steinhart über seinen Film (16.10.2017)
Aus Regi BE FR VS vom 11.10.2017.
abspielen. Laufzeit 10 Minuten 14 Sekunden.
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Regisseur Juri Steinhart «Die Jugendlichen sollen nach dem Film sagen: So sind wir nicht!»

Juri Steinhart thematisiert in seinem Spielfilm-Debüt «Lasst die Alten sterben» die unpolitische Jugend. Ein Gespräch.

Juri Steinhart, der Titel ihres Films provoziert. Wieso müssen die Alten sterben?

Das ist ein Kampfschrei des Protagonisten Kevin. Er ist jung und ist im Grunde so wie alle anderen. Genau das will er aber nicht sein. Er entscheidet sich, ein radikales Leben zu führen, wird Punk und gründet eine Kommune. «Lasst die Alten sterben», das ist ihr Motto.

Punk-Sein ist für Kevin so etwas wie Fasnacht.
Autor: Juri Steinhart über den Protagonisten seines Films «Lasst die Alten sterben»

Kevin wählt im Grunde den gleichen Weg wie die Generation seiner Eltern: Punk, Hausbesetzung, Krawall. Was ist bei ihm anders?

Das Punk-Sein ist für Kevin so etwas wie Fasnacht. Er imitiert eine Haltung, und zwar die seines Vaters, der an den Jugendkrawallen in Bern und Zürich in den 80er-Jahren auf der Strasse stand und Steine warf. Kevin findet das spannend und telegen. Aber das Ganze funktioniert nicht, weil keine Dringlichkeit und keine politischen Anliegen da sind.

Zur Person

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Juri Steinhart ist 1980 in Bern geboren. Er studierte in Luzern und Zürich Video und Film und produzierte verschiedene Kurz- und Werbefilme. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er als Regisseur der Webproduktion «Experiment Schneuwly.» «Lasst die Alten sterben» ist sein erster abendfüllender Spielfilm.

Sie haben in Bern gedreht. Wie viel hat der Stoff mit Bern zu tun?

Als 2012 und 2013 Tausende Junge in Bern am «Tanz dich frei» auf die Strasse gingen, war die Idee des Films bereits vorhanden. Wir waren zunächst begeistert. Wir dachten, dass dies nun unsere These des Films widerruft von wegen unpolitischer Jugend. Allerdings folgten dann die Zweifel: Ging es den Jungen wirklich um mehr als nur Party und Saufen? Sind da echte politische Anliegen? Umso mehr fühlten wir uns darin bestärkt, diesen Film zu machen.

Was für Reaktionen erhoffen Sie sich auf den Film?

Ich wünsche mir, dass Junge Stellung beziehen und sagen: ‹Die Realität ist nicht so wie du es erzählst. Wir sind sehr wohl politisch, wir haben durchaus Anliegen.› Dann wäre der Film nachhaltig.

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