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«Gewaltbereite aus verschiedenen Städten kamen nach Bern»
Aus HeuteMorgen vom 27.02.2017.
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Unruhen nach Hausräumung Reto Nause: Die Krawalle sind nicht Berns Problem allein

  • Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause verteidigt den Polizeieinsatz bei den Ausschreitungen vom Samstagabend.
  • Eine Festnahme der rund 50 Krawallmacher sei nach ihrem Rückzug in die Reitschule unmöglich gewesen, weil das Kulturzentrum in Vollbetrieb gestanden habe.
  • Die bürgerlichen Kritiker des Kulturzentrums weist er darauf hin, dass die Reitschule nicht «zwingend» Auslöser für die Krawalle sei.
  • Die Reitschule selbst appelliert in einer Mitteilung an die Vernunft aller beteiligten Akteure, betont aber, dass sie hinter dem Anliegen für mehr Freiräume steht.
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Adrian Wüthrich, Präsident kantonalbernischer Polizeiverband
aus Tagesgespräch vom 27.02.2017. Bild: zvg
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Erneut ist Bern Schauplatz wüster Ausschreitungen. Einmal mehr fordern Bürgerliche die Schliessung der Reitschule. Das Kulturzentrum sei nicht zwingend Auslöser für die Krawalle sagt jedoch der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause.

Vor allem seien die Krawalle nicht nur ein stadteigenes Problem: «Wir haben festgestellt, dass die gewaltextremistische linke Szene aus verschiedenen Schweizer Städten sich in Bern eingefunden hat mit dem einzigen Ziel, die Polizei hier anzugreifen.»

Mehrere Demos

Auslöser der Proteste in Bern war die Räumung eines besetzten Hauser letzte Woche. Seitdem gab es immer wieder Ausschreitungen. Bereits am Freitagabend hatte die Polizei einen sogenannten «Knastspaziergang» verhindert und die unbewilligte Kundgebung mit Wasserwerfern und Tränengas aufgelöst. Am Mittwochabend hatte die Polizei einen Protestumzug zunächst toleriert, griff aber ein, nachdem es aus dem Umzug heraus in der Länggasse zu massiven Sachbeschädigungen gekommen war.

Festnahme laut Nause unmöglich

Am Samstagabend verhinderte die Polizei zwar einen Umzug durch die Stadt, sie liefert sich aber mit rund 50 Krawallmachern eine regelrechte Strassenschlacht vor dem Kulturzentrum Reitschule.

Auch wenn es nur 50 Personen waren, sei es unmöglich diese festzunehmen, sagt Nause: «Die Reitschule stand im Vollbetrieb. Da ist es schwierig, die 50 Krawallmacher chirurgisch sauber herauszupicken. Deshalb ist ein solcher Einsatz nicht wirklich einfach.»

Weitere Proteste zu erwarten

Für die nächsten Tage seien die Behörden in Alarmbereitschaft, denn in sozialen Netzwerken haben Aktivisten zu weiteren Protesten in Bern aufgerufen. Stadtpräsident Alec von Graffenried hofft, dass sich die Situation beruhigt.

«Der Rückhalt bei den Demonstranten ist am bröckeln. Nach der Auflösung der Hausbesetzung sagten einige Leute noch, sie hätten Sympathien dafür. Für die Art und Weise der Gewalteskalation fehlt in der breiten Teilen der Bevölkerung das Verständnis.»

Stellungnahme der Reitschule

Obwohl die Reitschule sowohl am Freitag wie am Samstag über Stunden «von der Polizei quasi eingekesselt war», hätten sich die Gäste im Inneren der Reitschule «beeindruckend ruhig» verhalten, teilte die Mediengruppe des Berner Kulturzentrums am Sonntag mit.
Das Personal habe sich während der Ausschreitungen um verletzte und verängstigte Personen gekümmert, Besucher aus dem Perimeter begleitet, Vorbereitungen zur Brandbekämpfung getroffen und den Betrieb aufrecht erhalten.
Zu den Ausschreitungen äussert sich die Mediengruppe nicht direkt, erklärt aber, die Reitschule appelliere seit jeher an die Vernunft aller Akteure und fordere «Respekt gegenüber der körperlichen und psychischen Integrität unserer Mitmenschen».
Inhaltlich solidarisiert sich die Reitschule jedoch ausdrücklich mit der Forderung nach mehr Freiräumen.

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