Früher hörte man anders Musik: Es gab Platten, Kassetten oder CDs. Heute hören viele ihre Musik ab Computer, Handy oder über einen Streamingdienst im Internet. Der Bezug zu physischen Tonträgern ist denn auch sehr unterschiedlich, wie eine kurze Umfrage auf dem Berner Kornhausplatz zeigt:
- Die CD-Liebhaberin (49): Sie hört immer noch sehr viele CDs, ihre Regale sind voll davon. Sie kauft die CDs vor allem über Internet.
- Der Sammler (26): Er besitzt eine nicht ganz aktuelle Musiksammlung auf seinem Computer und eine Sammlung an CDs und Platten, alles Liebhaber-Stücke. Die CDs kauft er direkt an einem Konzert. In einen Musikladen geht er nicht.
- Die Digitalistin (20): Sie besitzt einige CDs, hört sie meist aber über den Computer. Allerdings musste sie sich dafür extra ein externes Laufwerk kaufen, da ihr neuer Computer keine CDs mehr lesen kann.
- Der Youtuber (16): Er besitzt noch eine einzige CD. Das aber nur, weil er sie nicht aufs Handy überspielen konnte. Sonst hört er ausschliesslich Musik übers Internet.
In diesem Umfeld wird es für Serge Bethoud nicht einfach sein, mit seinem neuen CD- und Plattenladen in der Berner Altstadt zu bestehen. Er ist aber davon überzeugt, dass es gut kommt mit seinem Laden. «Ich gebe mir 80 Jahre», sagt er mit einem Augenzwinkern.
Mangelnde Erfahrung im Musikbusiness kann man Serge Berthoud nicht vorwerfen: 19 Jahre lang beriet er im Berner Musikladen Chop Records die Kunden. Nachdem dieser im März die Türen schloss, wusste Berthoud, dass er weiter Musik verkaufen will.
«Serge and Peppers Records» heisst sein eigener Laden. In Anspielung auf das Beatles-Album «Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band». Dass er mit dem Laden gegen den Strom schwimmt, ist ihm bewusst.
«Ich habe nicht alles bis auf den letzten Rappen durchgerechnet», so Berthoud. «Aber ich zähle auf mein Netzwerk. Und darauf, dass es immer noch Leute gibt, die CDs und vor allem Schallplatten schätzen.» Denn: Einen Song über einen Streamingdienst zu hören oder ab Vinylplatte – das sei einfach nicht das Gleiche.
Vinyl boomt – aber auf tiefem Niveau
Die Verkaufszahlen für Vinylplatten steigen seit einigen Jahren wieder an. 2016 sind die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um satte sechzig Prozent angestiegen. Im Gegensatz dazu geht es mit der CD weiter bergab: 2016 sanken die Verkaufszahlen um über zwölf Prozent. Allerdings bewegen sich die Vinylverkäufe nach wie vor auf sehr tiefem Niveau. Die Umsätze mit CDs sind mehr als zehnmal so hoch wie die Umsätze mit Schallplatten. Im Gesamtvergleich belaufen sich die Schallplattenverkäufe auf 4.4 Prozent der gesamten Musikverkäufe. |
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