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Bern Freiburg Wallis Worber Sportzentrum wird zum teuren Pflaster

Mit einem grossen Dorffest wurde im Mai 2012 das neue Worber Sportzentrum eröffnet. Für 10,8 Millionen Franken hatte die Gemeinde die Sportanlagen umfassend sanieren wollen. Heute liegt die Schlussabrechnung vor und die Festlaune ist verflogen.

10,8 Millionen Franken – so viel genehmigten die Worber Stimmberechtigten Ende September 2009, um das regionale Sport- und Freizeitzentrum Hofmatt umfassend zu sanieren. Heute steht fest – die Millionen reichten nicht aus.

Der Gemeinderat legte dem Ortsparlament am Montagabend eine Rechnung mit Mehrkosten von insgesamt 3,6 Millionen Franken vor. Diese setzen sich aus höheren Baukosten von 1,3 Millionen, einer halben Millionen Franken für den Eigenbetrieb und einer Übernahme eines Betriebskredits von 1,8 Millionen Franken zusammen.

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Das umstrittene Sportzentrum (15.10.2013)
01:22 min
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Geführt wird das Sportzentrum «Wislepark» durch eine AG. Praktische alle Aktien hält die Gemeinde Worb. Während der Projektierungsphase entschied der Gemeinderat, dass nicht nur die Eishalle und das Schwimmbad durch die AG geführt werden sollen, sondern auch die Bereiche Gastronomie und Wellness. Eigenregie statt Vermietung an Dritte, so die neue Strategie des Verwaltungs- und des Gemeinderats. Der Gedanke dahinter – die Betriebskosten sinken, wenn alles aus einer Hand angeboten und Personal eingespart werden kann.

Falsche Strategie mit möglichen schweren Konsequenzen

Die Strategie ist nicht aufgegangen. Gemeindepräsident Niklaus Gfeller zeigte in der Parlamentssitzung vom Montagabend, wie schlecht es im zweiten Betriebsjahr um das neue Sportzentrum steht. Die Hochrechnung 2013 geht von einem «beträchtlichen Defizit» aus. Die erwarteten Umsatzzahlen würden «deutlich nicht erreicht». Die Gemeinde geht davon aus, dass deshalb der jährliche Gemeindebeitrag verdoppelt werden muss. Schiesst die Gemeinde Worb kein neues Geld in die Sportanlagen, geht der Betrieb wohl schon im nächsten Jahr Konkurs.

Die Worber Ortsparteien sparten nicht mit Kritik: Die SP sprach von einer Blackbox, die SVP verlangte personelle Konsequenzen und die FDP bezeichnete den Gemeinderat beim Sportzentrum als überfordert. Die Parteien wiesen die Nachkredite an den Gemeinderat zurück. Dieser muss jetzt bis Ende Jahr aufzeigen, wie schlecht es um das neue Sportzentrum tatsächlich steht. Ausserdem muss er genau errechnen wie viel Geld nötig ist, um den Betrieb langfristig zu sichern und wie – im schlimmsten Fall – die Betriebs-AG in Konkurs geschickt werden könnte.

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