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Graubünden Bündner Wirtschaft: Viele Knacknüsse für die kommenden Jahre

In einer 30-seitigen Studie hat die Bank Credit Suisse Zahlenmaterial zur Bündner Wirtschaft zusammengetragen. Die Ökonomen treffen darin Aussagen über Chancen und Risiken in den verschiedenen Branchen. Sie beleuchten unter anderem die Landwirtschaft, Wasserkraft oder den Zweitwohnungsbau.

Die Bündner Konjunktur ist stark vom Wechselkurs des Schweizer Frankens zum Euro abhängig. Ökonomen glauben, der Kanton komme längerfristig nicht umhin, seine Wirtschaft neu auszurichten.

Ökonomen der Grossbank Credit Suisse (CS) nahmen den grössten Kanton hinsichtlich Konjunktur, Standortqualität, Wirtschaft, Wohnen sowie öffentlicher Finanzen unter die Lupe. Das Fazit, das am Donnerstag in Chur bekanntgegeben wurde, lautet: der grösste Kanton ist mit beträchtlichen Herausforderungen konfrontiert.

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Thomas Rühl: Der Blick des CS-Ökonomen auf die Bündner Wirtschaft
05:31 min
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Tourismus, Exportindustrie, Energiewirtschaft und der auf Touristen ausgerichtete Detailhandel sind zentrale Wirtschaftszweige des Kantons. Das Problem: Diese Branchen reagieren besonders sensibel gegenüber Wechselkursschwankungen. 53 Prozent der Exporte und 32 Prozent der Logiernächte entfielen letztes Jahr auf die Eurozone.

Nicht gerade im Stimmungshoch befindet sich zudem die Baubranche. Die Zweitwohnungsinitiative liess die Zahl der Baugesuche schrumpfen, je nach Region bis zu 60 Prozent unter den langjährigen Durchschnitt.

Boom-Region Bündner Rheintal

In Sachen Standortqualität geben die CS-Ökonomen dem Gebirgskanton wegen dessen Grösse und der Topografie mit den 150 Talschaften die Bewertung «unterdurchschnittlich». Eine Ausnahme bildet das Bündner Rheintal, das gute Verbindungen zu den wirtschaftlichen Ballungszentren aufweist.

Das Bündner Rheintal - oder die Grossregion Chur - ist auch der Motor des Bevölkerungswachstums. Zwischen 2000 und 2014 wuchs die Bevölkerungszahl dort fast so stark wie im schweizerischen Durchschnitt.

Steuerlich überdurchschnittlich attraktiv

In vielen anderen Regionen hingegen stagnierte die Bevölkerungszahl, oder sie ging zurück. Zahlreiche Randregionen kämpften mit der Abwanderung. Mancherorts sei seit Jahren keine Geburt mehr verzeichnet worden, schrieben die CS-Ökonomen. Ursache sei der wirtschaftliche Strukturwandel hin zum Dienstleistungssektor, der Arbeitsplätze in und um Zentren entstehen lasse.

Als «überdurchschnittlich attraktiv» wird der Kanton aus steuerlicher Sicht bezeichnet. Anerkannt werden zudem die Reformen, die in jüngster Vergangenheit aufgegleist oder abgeschlossen wurden, um die Strukturschwäche zu dämpfen. Erwähnt werden etwa die Gemeinde- und Gebietsreform oder die Anpassung des innerkantonalen Finanzausgleichs.

Neuausrichtung unumgänglich

Laut den CS-Ökonomen können diese Reformen die Ausgangslage des Kantons verbessern. Die Förderungsinstrumente müssten ihre Nachhaltigkeit aber noch unter Beweis stellen. Chancen hätten Massnahmen, die bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ansetzten.

Das Fazit der Studie insgesamt lautet: Der Kanton Graubünden werde langfristig nicht umhin können, seine Wirtschaft neu auszurichten, denn der Druck auf wichtige Wertschöpfungspfeiler wie den Tourismus, die Energiewirtschaft oder die Landwirtschaft werde kaum abnehmen.

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