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Die neuen Bräuche
Aus Regi GR vom 04.12.2015.
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Graubünden Künstliche Bräuche, künstliche Bärte

Nicht nur der Detailhandel hat erkannt, dass sich der Samichlaus als Werbeträger eignet. Auch die Bündner Touristiker nutzen künstliche Bärte, um Logiernächte zu generieren. Zwei ähnliche Beispiele mit zwei unterschiedlichen Hintergründen.

Samichlaus, Schmutzli und ein Esel: Das Dreiergespann bildet Jahr für Jahr den eigentlichen Auftakt zur Adventszeit. Der bärtige Mann läutet aber auch weniger besinnliche Zeiten ein, etwa die Skisaison.

Beispiel Samnaun

«In unserem Skigebiet sind die Bedingungen schon im Frühwinter gut. Darauf wollten wir aufmerksam machen», sagt Bernhard Aeschbacher von der Unterengadiner Tourismusdestination. Deshalb habe Samnaun nach einer Möglichkeit gesucht, den frühen Saisonstart zu bewerben.

Eine Gruppe Nikoläuse im Schnee
Legende: Die Teilnehmer der letzten Nikolausweltmeisterschaften in Samnaun. www.swiss-image.ch

Entstanden ist 2001 aus diesem Grund die «Weltmeisterschaft der Nikoläuse». Der nicht ganz ernst gemeinte Event ist die touristische Inszenierung eines alten Brauchs, erklärt Aeschbacher. «Am 5. Dezember wird in Samnaun Clau Wau gefeiert, die Kinder ziehen von Haustür zu Haustür, singen Lieder und bekommen Süssigkeiten. Darauf baut die 'Weltmeisterschaft' auf.»

Gemäss Aeschbacher nahmen an der Austragung Ende November 130 Nikoläuse teil, darunter auch solche aus Norwegen, Polen, Italien und Österreich. Entsprechend wichtig sei der Event für die Destination.

Beispiel Klosters

In Klosters findet am Nikolaustag am Sonntag zum ersten Mal das «Sechsi-Schällata» statt. Dabei zieht die lokale Jungmannschaft mit Glocken durchs Dorf, die Trachtengruppe tanzt und auf einem zentralen Platz wird ein Feuer entzündet.

Das Bergdorf Klosters im tiefsten Winter.
Legende: Klosters erfindet zum diesjährigen Nikolaustag gleich einen neuen Brauch. Keystone

Begleitet wird das «Sechsi-Schällata» vom grössten Alphorn der Welt und natürlich vom Samichlaus. Von einer touristischen Inszenierung wollen die Verantwortlichen aber nichts wissen. «Für uns ist das ein Brauch», sagt Christian Erpenbeck vom Klosterser Hotelierverein. Und jeder Brauch habe schliesslich irgendwann zum ersten Mal stattgefunden.

Auch wenn das «Sechsi-Schällata» ein wenig an Chalandamarz erinnere, die Idee ist eine andere: «Für uns sind Gäste aus Zürich sehr wichtig. Wir wollen sie etwas an das Sechseläuten erinnern; einfach mit dem Unterschied, das wir den Winter nicht vertreiben, sondern willkommen heissen.»

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