SRF News: Johannes Flury, wie sieht ihr Fazit nach dem ersten Jahr der Online-Plattform «Raetia Publica» aus?
Johannes Flury, Initiant: Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden mit dem, was wir gemacht haben. Einige Punkte möchten wir anpassen oder ändern, aber alles in allem war es ein guter Start.
Woran messen Sie das?
«Raetia Publica»
Gefreut hat mich, dass wir viele positive Rückmeldungen erhalten haben. Es gab wenige, die sich über die Artikel aufgeregt haben. Natürlich kann man sich jetzt fragen, ob das wirklich gut ist oder ob wir zu wenig provokativ waren. Aber ich habe beispielsweise auch schon Lob aus Zürich erhalten.
Wie sehen die Klickzahlen aus? Wie oft werden die einzelnen Artikel aufgerufen?
Zwischen 1000 und 2000 Mal. Und man sieht auch, dass die Leute nicht gleich wieder wegklicken, sondern eine Weile auf der Seite bleiben. Mehr erhofft haben wir uns in Sachen Diskussionen.
Das war ja eines Ihrer Ziele, möglichst viele Diskussionen auszulösen. Kommetare auf der Seite und auf der Facebook-Seite von «Raetia Publica» gibt es aber wenige.
Das ist interessant, auch wenn mich jemand auf einen Artikel anspricht und ich ihn bitte, doch einen Kommentar zu verfassen. Die Hemmschwelle scheint hoch.
Wie erklären Sie sich das? Hat es damit zu tun, dass «Raetia Publica» zu wenig provoziert?
Das mag sein. Es kann aber auch sein, dass wir nicht gerade das Publikum ansprechen, das online sehr aktiv ist. Andererseits haben wir nach dem Artikel über die Zukunft der Justizvollzugsanstalt Sennhof in Chur zu einem Austausch eingeladen. Dort sind viele Leute erschienen und die Diskussion hat funktioniert.
Sie haben sich eine Frist von vier Jahren gesetzt. Danach will man schauen, ob die Plattform weitergeführt wird. Stand heute: Würden Sie weitermachen?
Wenn es uns gelingt, die Finanzierung zu sichern, dann ja. Wir brauchen jedes Jahr zwischen 12'000 und 15'000 Franken. Heute wird das von Sponsoren bezahlt, wir würden aber gerne einen Teil mit Spenden generieren.