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Graubünden Realisierung des Wasserkraftwerk «Chlus» unsicher

Ein Dutzend Gemeinden entscheiden in den nächsten Wochen, ob das Wasserkraftwerk «Chlus» im Prättigau die Konzession erhält. Es wäre das grösste Wasserbauvorhaben in der Schweiz. Mit einem Baustart ist in den nächsten zehn Jahren allerdings nicht zu rechnen.

Mit dem neuen Wasserkraftwerk könnte der Bedarf von rund 45‘000 Haushalten abgedeckt werden. Die jährliche Stromproduktion würde rund 214 Gigawattstunden betragen, dies würde die heutige Stromproduktion im Prättigau nahezu verdoppeln.

Das Projekt «Chlus» sieht vor, das Gefälle zwischen Küblis und dem Rhein zur Stromproduktion zu nutzen. Dabei wird das turbinierte Wasser aus dem bestehenden Kraftwerk in Küblis gefasst und über einen Druckstollen und eine Druckleitung talauswärts zur neuen Kraftwerkszentrale in Trimmis geführt. Weiteres Wasser kommt aus der Landquart bei Küblis so wie den drei Seitenbächen Ariesch-, Furner- und Schranggabach. Am Ariesch- und Schranggabach kann die Fallhöhe zusätzlich mittels Kleinwasser-Kraftwerken genutzt werden. Die Kosten würden rund 350 Millionen Franken betragen, und Repower rechnet mit einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren, wie sie am Mittwoch an einer Medienkonferenz mitteilte.

Bund unterstützt Projekt

Das Bundesamt für Energie hat das Projekt als national bedeutend eingestuft, wie Repower weiter mitteilte. Das Kraftwerk könnte mit einer Produktion von 214 Gigawattstunden (GWh) elf Prozent zum Schweizer Wasserkraft-Ausbauziel beitragen. Ob dieser Beitrag in den nächsten Jahren geleistet wird, steht derzeit offen. Die energiewirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen machten die Realisierung von nicht geförderten Wasserkraftwerken schwierig, schreibt Repower. Die Realisierung des Wasserkraftwerks «Chlus» im Prättigau sei im gegenwärtigen Marktumfeld nicht gesichert.

Der Bündner Konzern begann mit der Planung des Kraftwerks im Prättigau 2007, vier Jahre vor der KKW-Katastrophe von Fukushima, welche die Energiepolitik in der Schweiz veränderte. 2012 sei das Projekt überarbeitet und konzeptionell vereinfacht worden, ohne die Produktionserwartungen zu schmälern.

300 Millionen Franken für die Gemeinden

Die Gemeinden erhalten für die Erteilung der Konzession eine einmalige Gebühr, jährlich Wasserzinsen sowie Gratisenergie. Es geht dabei um grosse Beträge. Während der Konzessionsdauer von 80 Jahren könnte das Projekt den Gemeinden bis zu 300 Millionen Franken in die Kasse spülen. Auch der Kanton würde bis zu 150 Millionen Franken erhalten.

Solche Berechnungen freuen den Gemeindepräsidenten von Küblis. Im «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF sagt Töni Hartmann:«Dieses Projekt ist wichtig für das Tal. Ich hoffe es kann realisiert werden».

Die anstehenden Diskussionen und die Entscheidungen der Konzessionsgemeinden sind nach Einschätzung von Repower auch dazu geeignet, den Debatten um die künftige Rolle der Wasserkraft als wichtigste erneuerbare Energiequelle in der Schweiz zusätzliche Dynamik zu verleihen.

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